von
Außerhalb Deutschlands gehören der BayWa unter anderem der neuseeländische Obsthändler T&G Global (früher Turners & Growers) und der niederländische Soja- und Getreidehändler Cefetra. Auch die Tochter BayWa r.e., die Wind- und Solarprojekte entwickelt, ist vor allem im Ausland aktiv. In Österreich ist BayWa maßgeblich an der Lagerhausmutter RWA beteiligt.
Nach dem Sanierungskonzept will die BayWa aber an allen vier Sparten - Agrar, Baustoffe, Energie und Technik - festhalten. Das Konzept ist die Grundlage für den zweiten Entwurf des Sanierungsgutachtens, das der BayWa attestiert, dass sie grundsätzlich überlebensfähig ist. Das wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass die Kreditgeber der mit mehr als fünf Milliarden Euro verschuldeten BayWa bei der Stange bleiben. Bis Jahresende muss sich der als Sanierer angetretene Vorstand Michael Baur mit den Gläubigern einigen, ob und unter welchen Bedingungen sie die Kredite und Anleihen bis 2027 verlängern.
Das Unternehmen zeigte sich zuversichtlich, dass das gelingen werde: "Die Verhandlungen mit den Finanzierungspartnern und weiteren wesentlichen Stakeholdern verlaufen weiterhin konstruktiv." Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen ist die Grundlage für das finale Sanierungsgutachten, das spätestens im April vorliegen soll.
Ende September hatten die wichtigsten Gläubigerbanken 500 Millionen Euro als Überbrückungskredit zur Verfügung gestellt, damit der BayWa während der Erntezeit nicht das Geld ausgeht, und zugesagt, die bestehenden Kredite bis Ende Dezember nicht fällig zu stellen. Bereits vorher hatten die Großaktionäre und die Gläubiger der BayWa knapp 550 Millionen Euro bereitgestellt.
Die Aktionäre sollen im neuen Jahr erneut zur Kasse gebeten werden. 2025 sei eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht geplant - wie groß sie ausfallen soll, ließ die BayWa zunächst offen. An der Börse ist sie nur noch gut 300 Millionen Euro wert.
Die größten Anteilseigner sind die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs AG mit 33,8 Prozent und die österreichische Raiffeisen Agrar Invest mit 28,3 Prozent. Mit dem Erlös der Kapitalerhöhung und dem Verkauf von Firmenteilen sollen das operative Geschäft finanziert und Schulden abgebaut werden. Die BayWa gibt sich für die Sanierung bis Ende 2027 Zeit: Bis dahin sollen "eine erheblich verbesserte Eigenkapitalquote vorliegen (...) und marktübliche Erträge erwirtschaftet werden".