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Fast die Hälfte (46 Prozent) aller Absolventen von Master- und Diplomstudien gab bei der Online-Befragung an, dass für ihre aktuelle Tätigkeit ein niedrigerer Bildungsabschluss möglich wäre, bei den Bachelorabsolventen sind es immerhin 32 Prozent. Fast ein Drittel aller Bachelorabsolventen meinte zudem, dass ihre Anstellung fachlich nicht dem Studium entspricht, bei denjenigen mit einem Masterabschluss sind es 15 Prozent.
83 Prozent der Master- und Diplomabsolventen stiegen den Erhebungen zufolge bereits ein halbes Jahr vor dem Abschluss in den Arbeitsmarkt ein. Vor allem jene, die an Pädagogischen Hochschulen bzw. Fachhochschulen studierten, begannen schon während des Studiums zu arbeiten. Generell gab jedoch mehr als ein Viertel (19 Prozent) aller Master- und Diplomabsolventen an, zumindest einmal arbeitslos gewesen zu sein. Im Durchschnitt betrug die Zeit der Arbeitslosigkeit rund drei Monate.
Die Arbeitszufriedenheit der Hochschulabsolventen war generell hoch: 71 Prozent der Befragten waren den Erhebungen zufolge mit ihrer Arbeit sehr zufrieden. Nur weniger als ein Zehntel äußerte eine hohe Unzufriedenheit mit der Arbeit. Maßgebende Faktoren waren dabei vor allem das Arbeitsklima sowie die zeitlichen Rahmenbedingungen der Arbeit. Weniger zufrieden waren die Befragten hingegen mit dem Einkommen sowie den Aufstiegsmöglichkeiten, wobei Human- und Zahnmediziner aus diesem Muster fallen.
Für die Mehrheit der Befragten brachte der Hochschulabschluss einen Bildungsaufstieg, insgesamt 60 Prozent erreichten eine höhere Bildung als ihre Eltern. Bei nur vier Prozent der Absolventen haben beide Elternteile maximal einen Pflichtschulabschluss, bei 40 Prozent hat dagegen zumindest ein Elternteil einen Hochschulabschluss. Das variiert jedoch sehr nach Ausbildungsfeld: Während beispielsweise 50 Prozent der Absolventen der Human- und Zahnmedizin zumindest einen Elternteil mit Hochschulbildung haben, sind es im Sozialwesen nur 26 Prozent.
Die von der Europäischen Kommission initiierte Befragung von Hochschulabsolventen zu ihrem Berufseinstieg fand 2022 in 17 europäischen Ländern statt. Berücksichtigt wurden diejenigen, die ihren Abschluss in den Jahren 2021/2022 gemacht haben. Insgesamt wurden 12.433 Personen befragt. In Österreich wurde die Studie von der Statistik Austria durchgeführt, im Auftrag vom Bildungsministerium.
HEIDELBERG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Uwe Anspach