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Der Münchner Professor Markus Paulus sagte zu den in der Fachzeitschrift "Developmental Science" veröffentlichten Ergebnissen: "Es gibt keine Evidenz für angeborene Moral - Kinder unter zehn Monaten können noch nicht zwischen einer guten und einer schlechten Handlung unterscheiden."
In den vorgespielten Szenen halfen einmal Figuren einer anderen, einen Berg hinaufzukommen, einmal hinderten sie diese daran und schubsten sie hinunter. Anschließend durften die Kinder zwischen den beiden Figuren wählen. Vorherige Befunde hatten der Uni zufolge nahegelegt, dass bereits Säuglinge lieber die helfende Figur haben wollten. In der nun bisher größten Studie zeigte sich jedoch, dass sich etwa die Hälfte der Kinder für die helfende Figur entschied, die andere Hälfte für die Schubser.
"Die Kinder zeigten also keine Vorliebe für die Figur, die sich prosozial verhalten und einer anderen geholfen hat", erklärte Paulus. An der Studie waren 40 entwicklungspsychologische Forschungsteams aus der ganzen Welt beteiligt. Die Idee des weltweiten Verbundprojekts zur Säuglingsforschung sei sehr innovativ und vielversprechend, um Befunde zu überprüfen, erklärte Paulus.
OBERHAUSEN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Fabian Strauch