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Er habe sich gewundert, dass Mitterdorfer zuletzt von einem "guten und vertrauensvollen Verhältnis" gesprochen hatte, erklärte Rangnick. Seit besagter Präsidiumssitzung gebe es "null Kontakt" zum ÖFB-Chef.
Mitterdorfer hatte auch gemeint, er verstehe die Unterstützung von Rangnick und den Teamspielern für Neuhold, weil eine enge Freundschaft bestehe. Der Teamchef wies in diesem Zusammenhang auf seine Erfolge mit Hoffenheim, Leipzig und Salzburg hin. "Glaubt jemand ernsthaft, das wäre möglich gewesen, wenn ich Vetternwirtschaft betrieben hätte? Für uns zählt das Leistungsprinzip. Neuhold macht einen richtig guten Job. Wenn er nicht bleiben kann oder darf, muss ein besserer Ersatz her, und ich sehe nirgends einen gleichwertigen Ersatz."
Jede Veränderung müsse unter dem Aspekt stehen, dadurch zumindest gleich gute oder bessere Arbeitsbedingungen zu haben, setzte Rangnick fort. Sorgen, dass er aufgrund des bevorstehenden Neuhold-Abgangs seinen Job hinschmeißt, seien aber fehl am Platz. "Es glaubt doch niemand, dass ich am 1. Mai zwei konkrete Angebote ausgeschlagen habe und mich für Österreich entschieden habe, dass ich wegen so etwas überlege, das Ganze sein zu lassen. Das würde niemand verstehen, und dazu ist die Verbindung zur Mannschaft, zum Staff und auch zum Land Österreich zu außergewöhnlich."
Deshalb werde er "sicher nicht" über einen Abschied vom ÖFB nachdenken, betonte Rangnick. "Das heißt aber nicht, dass wir zu allem, was passiert, Ja und Amen sagen."
Am Freitag steigt in Wien eine außerordentliche Präsidiumssitzung, in der Mitterdorfer wohl die Kündigung von Neuhold und ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer vermelden wird und möglicherweise auch einen neuen Verbands-CEO durchbringen will. Unter der neuen starken Führungspersönlichkeit sind ein Geschäftsführer Sport und ein Geschäftsführer Wirtschaft vorgesehen, für diese beiden Ämter gelten der aktuelle Sportdirektor Peter Schöttel und Hollerer als Anwärter. "In Wahrheit braucht der ÖFB drei neue Führungskräfte, und das relativ schnell", meinte Rangnick.