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Die 59-Jährige hat erst vor wenigen Wochen US-Präsident Joe Biden als Präsidentschaftskandidaten abgelöst. Für Trump ist es in diesem Wahlkampf hingegen bereits das zweite Präsidentschaftsfernsehduell. Im Juni stand der 78-Jährige gemeinsam mit Biden auf einer Bühne. Bidens Auftritt war so schwach, dass sich der 81-Jährige schließlich aus dem Präsidentschaftsrennen zurückzog.
Für die beiden Kontrahenten wird das TV-Duell die erste persönliche Begegnung sein. Harris sagte in einem Radio-Interview, dass es für Trump "keine Grenze" gebe, "wie tief er im Niveau sinken wird". Außerdem solle man darauf vorbereitet sein, dass Trump "wahrscheinlich viele Unwahrheiten sagen wird". Darüber hinaus bezeichnete sie den ehemaligen Amtsinhaber als "unseriös" und als jemanden, der nicht fähig sei, etwas anderes als "den Dienst an sich selbst" zu begreifen.
Seit Harris' Einstieg in das Rennen um die Präsidentschaft, hatte Trump sie wiederholt als "lügnerisch" und "verrückt" diffamiert. Vizepräsidentin Harris war bereits am Montag nach Philadelphia gereist und hatte sich in den vergangenen drei Tagen auf die Debatte vorbereitet. Ex-Präsident Trump plant hingegen, erst wenige Stunden vor dem TV-Duell an Ort und Stelle einzutreffen.
Bei der Präsidentenwahl läuft es auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump hinaus - in Umfragen liegen sie etwa gleichauf. Der geringe Abstand zwischen beiden Kandidaten liegt im Bereich der Fehlertoleranz. Das Rennen hat mit Harris' Übernahme der Kandidatur neuen Schwung gewonnen. Der Austragungsort Philadelphia liegt im nordöstlichen Bundesstaat Pennsylvania. Er zählt zu den umkämpften "Swing States", in denen das Wahlergebnis besonders auf der Kippe steht. Pennsylvania entsendet 19 der 538 Wahlleute in das Electoral College, das schließlich über die künftige US-Präsidentin oder den künftigen US-Präsidenten entscheidet.
Harris hat sich in den vergangenen drei Tagen in Pittsburgh mit ihrem Team auf das TV-Duell vorbereitet. Trump ging die Sache weniger akribisch an: Er traf sich in den letzten Tagen ein paar Mal informell mit Vertrauten. In Philadelphia will er erst am Dienstag gegen 18.30 Uhr Ortszeit eintreffen - nur wenige Stunden vor Beginn des 90-minütigen TV-Duells um 21.00 Uhr (Ortszeit; Mittwoch 03.00 Uhr MESZ). Für Harris ist es das erste TV-Duell, für das Trump das siebente. Die Regeln sehen unter anderem vor, dass das Mikrofon jenes Teilnehmers stummgeschaltet ist, der gerade nicht an der Reihe ist.
Auf ORF2 wird die Fernsehkonfrontation in der Nacht auf Mittwoch live im Rahmen einer "ZiB Spezial" übertragen. Die Sondersendung beginnt um 2.45 Uhr.
Wie die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, Montagabend ankündigte, wird sich Biden das Duell der beiden anschauen. "Der Präsident wird sich die Debatte ansehen. Er freut sich darauf, die Debatte zu verfolgen." Bei der Debatte Trump-Biden im Juni, die für Biden zum Desaster wurde, gab es 51,3 Millionen Zuschauer, für Dienstag werden deutlich mehr erwartet.
(COMBO) This combination of pictures created on September 06, 2024 shows US Vice President and Democratic presidential candidate Kamala Harris in Pittsburgh, Pennsylvania, on September 2, 2024 and former US President and Republican presidential candidate Donald Trump in Asheboro, North Carolina, August 21, 2024. The first ballots for the US election were slated to go out to voters September 6, 2024, two months ahead of what looks set to be a photo finish between Kamala Harris and Donald Trump. (Photo by Brendan SMIALOWSKI and Peter Zay / AFP)