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"Und dieser Ausbau muss gleichzeitig erfolgen, sonst geht sich das nicht aus", sagte Fechner am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien. Vor allem durch sinkende Kosten bei PV-Paneelen und Komponenten habe sich das Potenzial gegenüber der letzten Erhebung vor vier Jahren fast verdreifacht. Nach derzeitigem Stand könnten auf bereits genutzten Flächen zusätzliche PV-Anlagen mit einer Erzeugungskapazität von rund 13,5 TWh installiert werden. "Von den 41 TWh, die wir laut Österreichischem integriertem Netzinfrastrukturplan zur Erreichung der Klimaziele bei PV brauchen, sind wir damit aber weit entfernt."
Durch die sinkenden Kosten und attraktiven Förderungen hat der PV-Ausbau in den vergangenen Jahren stark an Tempo gewonnen. Zu Beginn dieses Jahres waren Anlagen mit einer Gesamtleistung von 6,4 Gigawatt-Peak (GWp) in Betrieb, davon wurden allein im Vorjahr rund 2,6 GWp installiert. "Das ist viel, aber zur Erreichung der Klimaneutralität bei weitem nicht genug", sagt die Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, Barbara Schmidt. Dafür müsste nach Schätzung der E-Wirtschaft die PV-Leistung bis 2040 auf rund 30 GWp beinahe verfünffacht werden. Insgesamt müsste sich die Erzeugung erneuerbaren Stroms verdoppeln, die installierte Leistung sogar verdreifachen. "Mit Wind- und Wasserkraftausbau werden wir die Ziele erreichen", zeigt sich Schmidt zuversichtlich.
Studienautor Fechner glaubt, dass unter Berücksichtigung technischer, wirtschaftlicher und sozialer Beschränkungen noch rund 10,7 Terawattstunden (TWh) Erzeugungskapazität auf Gebäuden errichtet werden können. Auf Verkehrsflächen, Deponien und Wasserflächen ließen sich weitere 2,8 TWh realisieren. Man werde aber auch Photovoltaik in Kombination mit der Landwirtschaft massiv favorisieren müssen, betont Fechner. Der Ruf nach verstärkter PV-Nutzung auf Freiflächen sei auch ein Signal an die Bundesländer, so Schmidt. Zudem sei auch ein Ausbau der Netze notwendig. "Die Sonne schickt keine Rechnung, das stimmt - aber der Netzbetreiber schickt eine Rechnung."