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Paxlovid, das schwere Krankheitsverläufe, die Krankheitsdauer und das Risiko von Long Covid reduzieren könne, dürften die Ärzte ohne positiven Coronatest nicht verordnen, so Kamaleyan-Schmied. "Ich kann von einer Mindestpensionistin nicht erwarten, dass sie 15 oder 20 Euro dafür zahlt, dass sie einen Test bekommt, damit sie ein wirksames Medikament gegen ihre Coronainfektion bekommt. Das ist eine Tragödie." 90 Prozent ihrer Patienten würden die Kosten für einen solchen Test nicht übernehmen, so die Allgemeinmedizinerin, die in Wien-Floridsdorf eine Kassenarztpraxis betreibt.
Bis 1. April wurden die Kosten für die Testung beim Arzt vom Bund übernommen, schon länger ist eine Lösung über die Sozialversicherung angekündigt. Laut Andreas Huss, dem Vorsitzenden der Konferenz der Sozialversicherungsträger, ist man mittlerweile in finalen Gesprächen. "Wir hoffen, dass das in den nächsten Tagen erledigt ist", kündigte er eine Kostenübernahme zumindest für bestimmte Gruppen von Patienten an.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kritisierte, dass die Sozialversicherung die vorgesehenen Gespräche mit der Ärztekammer viel zu spät begonnen habe: "Es ist auch für uns mehr als ärgerlich, dass es auch über ein Jahr nach Beschluss der gesetzlichen Regelung noch keine Einigung zwischen Sozialversicherung und Ärztekammer gibt", erklärte der Ressortchef in einer schriftlichen Stellungnahme.
Die Covid-Abwasserzahlen sind für Kamaleyan-Schmied "ein Desaster", dazu kämen Infektionen wie Influenza oder RSV - und für alle gebe es keine Gratis-Testungen in den Praxen. "Das wird uns überrollen und ich fürchte mich ehrlicherweise vor den nächsten Monaten." Ohne Gratis-Tests hätten die Ärztinnen und Ärzte nämlich auch kein Tool, um den Patienten jene Medikamente aufzuschreiben, die ihren Krankheitsverlauf verkürzen.
( S E R V I C E - https://abwassermonitoring.at/dashboard/ )