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18 Tote bei Angriff auf UNO-Einrichtung im Gazastreifen

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Guterres verurteilte das israelische Vorgehen (Archivbild)
©APA/APA/AFP/POOL/GREG BAKER
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Bei einem israelischen Luftangriff auf dem Gelände einer ehemaligen Schule in Nuseirat im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 18 Menschen getötet worden. Darunter waren nach UNO-Angaben auch sechs Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Die Totenzahlen des Hamas-Informationsbüros ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär teilte mit, der Angriff habe einem Kommando-und Kontrollposten der islamistischen Hamas gegolten.

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Zuvor seien eine Reihe von Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hieß es. Bei dem Gebäude und seiner Umgebung handelte es sich um eine Einrichtung des UNO-Hilfswerks für Palästina (UNRWA). Das Gelände bot demnach etwa 12.000 Menschen Zuflucht, vor allem Frauen und Kindern.

UNO-Sprecher Stéphane Dujarric sagte in New York, Liegenschaften der UNO sollten niemals angegriffen oder von militärischen Gruppen genutzt werden. Auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass sich Hamas-Vertreter dort aufhielten, sagte er, er könne die Frage nicht beantworten. Israel wirft der Hamas vor, sich in solchen Einrichtungen und unter Zivilisten zu verstecken.

UNO-Generalsekretär António Guterres zeigte sich einmal mehr schockiert. "Was in Gaza passiert, ist absolut inakzeptabel", schrieb er zu dem Angriff auf X. "Diese dramatischen Verletzungen von internationalem humanitärem Recht müssen jetzt aufhören."

EU-Chefdiplomat Josep Borrell setzt unterdessen seine Nahost-Reise im Libanon fort. In der Hauptstadt Beirut will er unter anderem Ministerpräsident Najib Mikati treffen. Dabei dürfte es neben der Lage im Libanon auch um den Konflikt der Schiitenmiliz Hisbollah mit Israel gehen.

Auch EU-Chefdiplomat Josep Borrell äußerte sich "empört" über den Luftangriff. Er warf Israel vor, den Schutz von Zivilisten zu missachten. Borrell setzte seine Nahostreise im Libanon fort. In der Hauptstadt Beirut traf er den Ministerpräsidenten Najib Mikati. Bei dem Gespräch sollte es neben der Lage im Libanon auch um den Konflikt der Schiitenmiliz Hisbollah mit Israel gehen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah im Libanon. Zehntausende sind wegen der Kämpfe aus dem Grenzgebiet geflohen. Kämpferische Äußerungen israelischer Politiker hatten zuletzt Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts geschürt. Am Mittwoch waren nach Angaben der israelischen Armee mehr als 100 Geschosse aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Das Militär beschoss seinerseits Ziele im Südlibanon. Die gegenseitigen Angriffe dauern an.

Israel will, dass sich die Hisbollah hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine UNO-Resolution vorsieht. Die Schiitenmiliz will mit dem Beschuss Israels aber erst aufhören, wenn es zu einem Waffenstillstand im Gaza-Krieg zwischen Israel und der mit ihr verbündeten Hamas kommt.

Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gefangenschaft der islamistischen Hamas - in denen Ägypten, die USA und der Golfstaat Katar die wichtigsten Vermittler sind - treten jedoch auf der Stelle. Am Mittwoch trafen sich Vertreter der Hamas in Doha mit Vertretern Katars und Ägyptens zu weiteren Gesprächen.

Anführer der Hamas ist Yihya al-Sinwar. Israels Verteidigungsminister Joav Galant bezeichnete diesen als den "neuen Osama bin Laden". In einem zum Jahrestag der Terrorangriffe vom 11. September 2001 in den USA veröffentlichten Video sagte er: "Er ist der Osama bin Laden von Gaza. Wir werden ihn finden und der Gerechtigkeit zuführen - tot oder im Gefängnis."

Die Botschaft Galants auf der Plattform X kam einen Tag nach einem Interview des Finanzdienstes Bloomberg mit dem für die Geiseln und Vermissten zuständigen Brigadegeneral Gal Hirsch, in dem dieser von einem Angebot zur sicheren Ausreise für al-Sinwar aus dem Gazastreifen gesprochen hatte. "Ich bin bereit, Sinwar, seiner Familie und jedem, der sich ihm anschließen möchte, einen sicheren Korridor zu ermöglichen", sagte er.

Ein Hamas-Repräsentant sagte der Deutschen Presse-Agentur, seine Organisation habe das Angebot erhalten, Sinwar und seiner Familie die Ausreise zu ermöglichen, um ein Gaza-Abkommen zu erzielen. Die Hamas sei jedoch erst dann bereit, auf das Angebot zu reagieren, wenn es Teil einer umfassenden Einigung wäre.

Sinwar gilt als einer der Drahtzieher des Terrorangriffs der Hamas und anderer extremistischer Gruppen vom 7. Oktober vergangenen Jahres. Dabei wurden mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln nach Gaza verschleppt. Das beispiellose Massaker wurde zum Auslöser des Kriegs. Seit Kriegsbeginn ist die Zahl der getöteten Palästinenser in Gaza nach Angaben der örtlichen Behörden auf 41.118 gestiegen. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich kaum überprüfen.

Auch am Mittwochabend demonstrierten in Israel wieder mehrere hundert Menschen für eine Waffenruhe und ein Abkommen über die Freilassung der verbliebenen 101 Geiseln - unter ihnen auch Angehörige derer, die von der Hamas am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden waren.

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