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Trump will offenbar Syriens Übergangspräsidenten empfangen

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Sharaa stehen offenbar die Türen ins Weiße Haus offen
©AFP, APA, POOL, LUDOVIC MARIN
US-Präsident Donald Trump wird Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa einem Medienbericht zufolge in gut einer Woche im Weißen Haus empfangen. Al-Sharaa werde dafür am 10. November nach Washington reisen, berichtete das Nachrichtenportal "Axios". Der US-Sondergesandte für Syrien, Tom Barrack, habe das geplante Treffen gegenüber "Axios" bestätigt. In Syrien berichtete auch der regierungsnahe Fernsehsender Syria TV von der geplanten Reise.

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"Axios" zufolge wird erwartet, dass al-Sharaa im Weißen Haus eine Erklärung unterzeichnet, mit der Syrien offiziell der US-geführten Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beitritt. Eine offizielle Bestätigung für die Reise gab es zunächst weder aus Washington noch aus Damaskus.

Der IS hatte 2014 in Syrien und im benachbarten Irak große Gebiete überrannt. Teilweise kontrollierte er etwa ein Drittel Syriens und 40 Prozent des Irak. Die USA begannen einen Einsatz zum Kampf gegen den IS, bei dem das US-Militär mit Verbündeten Tausende Luftangriffe in beiden Ländern flog. Der IS gilt als militärisch besiegt - in beiden Ländern sind schätzungsweise aber noch rund 2.500 IS-Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.

In Syrien wurde vor fast einem Jahr der langjährige Machthaber Bashar al-Assad durch die Islamistenmiliz HTS gestürzt, angeführt von al-Sharaa. Dieser wurde zum Übergangspräsidenten ernannt und steuert das Land seitdem hin zu einer Öffnung und Annäherung an den Westen. Die meisten Sanktionen gegen Syrien wurden aufgehoben. Trump und al-Sharaa trafen sich im Mai in Saudi-Arabien und im September am Rande der UNO-Generaldebatte in New York. Erst vor zwei Wochen hatte Kreml-Chef Wladimir Putin den neuen syrischen Machthaber in Moskau empfangen.

Auch die inzwischen gestürzte Assad-Regierung in Syrien kämpfte gegen den IS und andere Extremisten im Land. Trotz des gemeinsamen Feindes gab es aber keinerlei Absprachen oder militärische Zusammenarbeit mit den USA. Washington betrachtete die Assad-Regierung dagegen als unrechtmäßig und forderte zeitweise eine Zukunft Syriens ohne Assad. Grund dafür waren unter anderem die schweren Vorwürfe etwa von Giftgasangriffen, systematischer Folter und anderer schwerer Verbrechen gegen die Assad-Regierung.

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