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Schoigu habe "das Interesse Russlands an einer Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit mit Afghanistan zum Ausdruck gebracht", hieß es in der Erklärung weiter. Um die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern auszubauen, werde der Name des islamischen Emirats bald von der russischen schwarzen Liste gestrichen.
Nach jahrelanger westlicher Militärpräsenz hatten die radikalislamischen Taliban im August 2021 die Macht in Afghanistan zurückerobert und ein sogenanntes islamisches Emirat ausgerufen. Seither setzen sie ihre strenge Auslegung des Islam mit drakonischen Gesetzen durch und beschneiden insbesondere Frauenrechte. International bleiben die Taliban auch weiterhin isoliert.
Analysten zufolge könnte Moskau eine Zusammenarbeit mit Kabul anstreben, um der Bedrohung durch den Islamischen Staat in der Provinz Khorazan (ISPK) - dem in Afghanistan ansässigen Zweig der Jihadistenmiliz IS (Islamischer Staat) - entgegenzuwirken. Im März waren bei einem Angriff der ISPK auf einen Konzertsaal in Moskau mehr als 140 Menschen getötet worden.
Die Taliban-Regierung hat wiederholt betont, dass die Sicherheit ihre oberste innenpolitische Priorität sei und dass Kämpfer, die Angriffe im Ausland planten, aus Afghanistan vertrieben würden. Im Juli hatte der russische Botschafter in Afghanistan, Dmitri Schirnow, erklärt, die Taliban arbeiteten an der "Ausrottung terroristischer Zellen" und seien "unsere Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus".
Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban finden nur sporadisch Besuche ausländischer Regierungsvertreter in Kabul statt, da kein Staat die Taliban-Regierung offiziell anerkannt hat. Die Taliban bemühen sich jedoch zunehmend um eine Annäherung an seine regionalen Nachbarn insbesondere mit Blick auf eine wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit.