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Diesmal sucht die Weltgemeinschaft nach einem "Global Goal on Adaptation, GGA" und auch bei der damit gemeinten Klimawandelanpassung wird die Finanzierung der wesentliche Punkt sein. Denn Katastrophen wie Wirbelstürme und Dürren nehmen infolge der Erderwärmung weiter zu - und dennoch stellen die reichen Industriestaaten ärmeren Ländern weiterhin nicht genügend Geld für die Anpassung an den Klimawandel bereit. Die Finanzierung halte mit dem Tempo der Klimakrise "nicht Schritt", erklärte UNO-Generalsekretär António Guterres am vergangenen Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung eines Berichts des UNO-Umweltprogramms (UNEP), wonach die Industriestaaten in puncto Klimaanpassung weiterhin ihren eigenen Hilfszusagen hinterherhinken.
Eine Herausforderung für den UNO-Klimagipfel in Brasilien besteht genau darin, bereits gemachte Versprechen in die Tat umzusetzen. Doch das Gegenteil passiert: Die USA - der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen - sind unter Präsident Donald Trump erneut aus dem Pariser Abkommen ausgestiegen. Trotz der auf der UNO-Klimakonferenz 2023 vereinbarten Abkehr von fossilen Brennstoffen planen die Vereinigten Staaten und andere Länder, noch mehr Kohle, Öl und Gas zu fördern. Global erreichten die jährlichen Treibhausgasemissionen 2024 statt eines Rückgangs einen neuen Höchststand.
Unterdessen hat die Europäische Union eine wichtige UNO-Frist für die Einreichung ihres überarbeiteten Klimaziels für die Zeit bis 2035 verpasst. Die Zusagen des weltgrößten Klimaverschmutzers China enthalten zwar Verbesserungen, bleiben aber bewusst vage. Trotz solcher Rückschritte hält die ehemalige UNO-Klimachefin Patricia Espinosa die COP-Gipfel nach wie vor für "absolut notwendig", um die Länder zusammenzubringen und sie für ihr Handeln - oder ihre Untätigkeit - zur Rechenschaft zu ziehen. "Ich glaube nicht, dass es einen anderen Weg gibt, einer so großen Bedrohung für die Menschheit zu begegnen", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP kürzlich bei Klimagesprächen in Deutschland.
Auch der Wald wird bei der COP30 im Zentrum stehen, schon allein deswegen, weil Gastgeber Brasilien schon im Vorfeld des Klimagipfels das Projekt "Tropical Forest Forever Facility (TFFF)" als Finanzierungsmodell für den Tropenwaldschutz angeteasert hat. Greenpeace Österreich sah es ebenfalls als zentral an, dass es in Belem zu einem " starken Bekenntnis der Staatengemeinschaft zum Schutz der Wälder" kommen solle.
Die wohl bedeutendste Entwicklung im Kampf gegen den Klimawandel ist der Ausbau erneuerbarer Energien - der schon lange vor Paris begann. Laut einer neuen Studie einer britischen Nichtregierungsorganisation Energy & Climate Intelligence Unit ist der Anteil erneuerbarer Energien in den vergangenen zehn Jahren deutlich schneller gewachsen als von zahlreichen Beobachtern prognostiziert: um 41 Prozent bis Ende 2024.
Aufbauend auf den Innovationen aus Europa und den USA übernahm China in den 2000er-Jahren die Führung im Bereich der erneuerbaren Energien. Diese enormen Investitionen machen sich nun bezahlt - mit einem massiven Ausbau in der Volksrepublik, der 2024 ganze 60 Prozent der weltweit neu installierten Solarkapazität ausmachte. Auch Europa bemüht sich, aufgeschreckt durch die Energiekrise nach Russlands Überfall auf die Ukraine, seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu beenden. Einige Entwicklungsländer treiben die Energiewende mit der günstiger gewordenen chinesischen Technologie in rasantem Tempo voran.
(S E R V I C E - Offizielle Onlinepräsenz des Gastgebers: https://cop30.br/en bzw. der UNFCCC: https://unfccc.int/cop30)






