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Nach israelischen Medienberichten wurde in der katarischen Hauptstadt ein Drei-Stufen-Plan ausgearbeitet. Gegenwärtig warte man auf die Reaktion der Hamas, berichtete der israelische TV-Sender N12.
Bei den indirekten Verhandlungen in Doha zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln sowie um einen Abzug der israelischen Truppen.
Die nun ausgearbeitete Vereinbarung orientiert sich den Berichten zufolge an einem Waffenruhe-Plan, den US-Präsident Joe Biden bereits im Mai letzten Jahres vorgestellt hatte. N12 berichtete, in einer ersten Phase sollten mehr als 30 "humanitäre Fälle" unter den Geiseln freigelassen werden und erst danach junge Männer und Soldaten. Die dritte Phase sehe einen Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens und eine alternative Regierung des Küstenstreifens vor. Hoffnungen auf eine abschließende Einigung bei den zähen Verhandlungen hatten sich bisher immer wieder zerschlagen.
Israels rechtsreligiöser Finanzminister Bezalel Smotrich erklärte, das in Katar verhandelte Abkommen sei eine "Kapitulation". Der sich abzeichnende Deal sei "eine Katastrophe für die nationale Sicherheit des Staates Israel". "Wir werden nicht Teil einer Kapitulationsvereinbarung sein, die die Freilassung von Erzterroristen, einen Stopp des Krieges und eine Verwässerung der Errungenschaften vorsieht, die mit viel Blut erkauft wurden" schrieb Smotrich auf der Plattform X.
Die Vereinbarung würde auch bedeuten, viele Geiseln im Stich zu lassen, schrieb er. "Jetzt ist der Zeitpunkt, mit aller Kraft weiterzumachen, den ganzen Gazastreifen zu erobern und zu säubern, der Hamas endlich die Kontrolle der humanitären Hilfe aus der Hand zu nehmen und in Gaza die Tore zur Hölle zu öffnen, bis zur völligen Kapitulation der Hamas und Rückführung aller Geiseln", schrieb Smotrich.
In Katars Hauptstadt dabei war eine Sicherheitsdelegation aus Israel. Laut dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu gehörten der Delegation der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, der Leiter des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar, und der im Militär für die Geiselbefreiung zuständige Nitzan Alon an. Auch der Nahost-Beauftragte des designierten US-Präsidenten Donald Trump sowie der Premierminister von Katar nahmen teil. Trumps Nahost-Gesandter, Steve Witkoff, war zuvor mit Netanyahu zusammengetroffen.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Bei den Hamas-Massakern in Israel wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet und 251 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Inzwischen befinden sich noch 98 Geiseln in dem Küstengebiet - unter ihnen der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham. Es wird davon ausgegangen, dass mindestens ein Drittel der Geiseln bereits tot sein dürfte.
Israel geht seit dem Hamas-Überfall massiv militärisch im Gazastreifen vor. Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Hamas-Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Angriffe mindestens 46.584 Menschen getötet worden. Mindestens 109.731 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden.