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Der 1., 2. und 3. Platz des Access City Award 2025 ist mit 150.000, 120.000 sowie 80.000 Euro Preisgeld dotiert. Heuer bewarben sich 57 Städte mit mindestens 50.000 Einwohnenden, wobei 33 von nationalen Jurys vorausgewählt wurden. Neben Wien standen Borås (Schweden), Cartagena (Spanien) sowie Nürnberg (Deutschland) im Finale. Anlässlich der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 vergab die Kommission außerdem eine besondere Erwähnung zum Thema "Zugängliche Sportinfrastruktur" an eine Stadt.
Helena Dalli, EU-Kommissarin für Gleichheitspolitik, verlieh der Stadt Wien den Preis. Laut EU-Kommission haben Projekte wie barrierefreie Schwimmbäder, intelligente Ampeln und die Förderung der Integration in den Bereichen Wohnraum und Beschäftigung erheblich dazu beigetragen, Wien barrierefreier und inklusiver zu machen. Alle U-Bahn-Stationen und über 95 Prozent der Bus- und Straßenbahnhaltestellen sind barrierefrei und es stehen taktile Leitsysteme, Niederflurfahrzeuge und multisensorielle Notfallsysteme zur Verfügung.
Erich Schmid, einer der Vizepräsidenten des Österreichischen Behindertenrates, freut sich, dass Wien neben "lebenswerteste Hauptstadt" und "Demokratiehauptstadt" nun auch den 15. Access City Award erhalten hat. Das Europäische Behindertenforum habe dazu einen partizipativen Prozess aufgesetzt, in welchem Menschen mit Behinderungen in der nationalen und internationalen Jury mitwirken konnten, nach dem Motto: "Nichts über uns, ohne uns". Erich Schmid betont jedoch, dass in den kommenden Jahren "noch genug zu tun ist, damit auf dem Weg keiner zurückbleibt". Er hat an der Preisverleihung und an der in Brüssel organisierten Konferenz zum Europäischen Tag der Menschen mit Behinderungen teilgenommen.
Zu den Auswahlkriterien der Jurys zählen bereits umgesetzte sowie geplante Maßnahmen in den Bereichen bauliche Umgebung und öffentliche Räume, Verkehr sowie Information und Kommunikation: Eine barrierefreie Stadt ermöglicht laut EU-Kommission Menschen mit Behinderungen die Nutzung des öffentlichen Verkehrs und von öffentlichen Räumen wie Parks und Spielplätzen. Der barrierefreie Besuch von Gebäuden wie Rathäusern, Bibliotheken und Sporthallen und der Zugang zu ihren Dienstleistungen sowie zu Informationen (online und offline) muss ebenso garantiert sein.
Die jährliche Konferenz zum "Europäischen Tag der Menschen mit Behinderungen" (EDPD) wird von der Europäischen Kommission in Partnerschaft mit dem Europäischen Behindertenforum veranstaltet. Die Konferenz hat zum Ziel, das Bewusstsein für die alltäglichen Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen zu schärfen und sie anzugehen. Da der City Award heuer zum 15. Mal vergeben wird, steht die Barrierefreiheit von Städten dieses Jahr im Zentrum der Konferenz.
"Die Verleihung des Access City Award ist eine bedeutende Anerkennung für Wiens langjähriges Engagement, die Lebensqualität für alle Menschen in unserer Stadt zu erhöhen", kommentierte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) laut Aussendung. Seit 2004 regele das Wiener Anti-Diskriminierungsgesetz den Zugang zu Leistungen und Angeboten ohne Diskriminierung. 2008 wurde die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert und ist seither handlungsleitend. Mit der Strategie "Inklusives Wien 2030 - eine Stadt für alle" gehe Wien über die gesetzlichen Forderungen hinaus einen weiteren Schritt in Richtung sozialer Inklusion, heißt es weiter.
dpatopbilder - PRODUKTION - 02.10.2024, Hessen, Hanau: Die "Lego Oma" Rita Ebel (r) ist mit ihrem Rollstuhl in Hanau unterwegs. Sie hat mit ihren Lego-Rampen den Zutritt mit Rollstühlen in Läden erleichtert. Hier zeigt sie Jessica Traxel, wie man mit Rampe in einen Laden fährt. (zu dpa: «Stadt aus der Sicht von Menschen im Rollstuhl kennenlernen») Foto: Helmut Fricke/dpa +++ dpa-Bildfunk +++