Bärenbaby in Ukraine gequält

Tierschutzorganisation möchte Mutter und Kind wieder zusammen bringen

Es sind grauenvolle Szenen: Ein nur vier Monate altes Bärenbaby wird brustalst von mehreren Männern seiner Mutter entrissen, in eine Kiste gepfercht und soll nun ein Leben als Touristenattraktion fristen. Während der gesamten Aktion schreit der kleine Bär markerschütternd und versucht sich zu wehren, seine Mutter läuft daneben panisch in ihrem Käfig auf und ab. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" hat den Verbleib des Bären recherchiert.

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"Es sind die schockierendsten Bilder, die ich in meiner langen Laufbahn als Tierschützer erlebt habe", sagt Dr. Amir Khalil, Projektleiter des "Vier Pfoten"-Hilfsprogramms in der Ukraine, das sich neben Streunerhunden auch um misshandelte Bären kümmert. "Nicht nur die außergewöhnliche Brutalität, die angewandt wurde, zeigt von Unmenschlichkeit. Ein Bärenbaby bleibt in der Wildnis normalerweise etwa zwei Jahre bei der Mutter - wird es ihr frühzeitig entrissen, hat das für das Baby ein Trauma und eine fehlende Sozialisierung zur Folge." Überdies bedeute die Zukunft als Touristenattraktion für die kleine Nastia ein Leben in Qualen, das jeder artgerechten Haltung von Bären widerspricht, so der Veterinärmediziner Khalil.

Der Verkauf von Zootieren an Private ist in der Ukraine illegal. Amir Khalil: "Wir fordern von Seiten der ukrainischen Regierung die sofortige Beschlagnahmung des kleinen Bären. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Mutter und Kind müssen so rasch wie möglich wiedervereint werden. Danach werden wir alles in die Wege leiten, um ein artgerechtes Gehege in einem Bärenpark zu errichten, in dem die beiden in Zukunft zusammen leben können." NEWS.AT hält Sie natürlich über das Schicksal der beiden Braunbären auf dem Laufenden.