Journalist ließ DNA-Proben analysieren:
Hitler mit Juden und Afrikanern verwandt?

Proben von männlichen Verwandten Hitlers erhalten "Verwandt mit Menschen, die er so verachten hat"

Journalist ließ DNA-Proben analysieren:
Hitler mit Juden und Afrikanern verwandt? © Bild: Corbis

Mulders stützte sich auf frühere Recherchen des Historikers Marc Vermeeren, der über Kirchenregister mehreren Verwandten in der männlichen Linie Hitlers in Österreich auf die Spur gekommen war. Vermeeren wollte in seinem Buch "Die Jugend von Adolf Hitler" den Mythos widerlegen, wonach Hitler im Ersten Weltkrieg mit einer Französin einen Sohn gezeugt habe.

Ein derartig ausfindig gemachter Verwandter Hitlers im Waldviertel habe ihm freiwillig eine Speichelprobe gegeben, schreibt Mulders. Von einem anderen habe er die DNA-Spuren über Zigarettenstummel in einem Aschenbecher bekommen. Von dem Mann in Long Island, den Mulders eine Woche lang observierte, erlangte der Journalist nach eigenen Angaben eine DNA-Probe über eine weggeworfene Serviette.

Dadurch habe das Y-Chromosom analysiert werden können, das vom Vater an den Sohn weitergegeben wird. Jenes des amerikanischen Verwandten sei identisch mit den österreichischen gewesen. Mulders schloss aus diesen Recherchen, dass auch Hitler wegen desselben männlichen Vorfahrens das gleiche Y-Chromosom wie diese Verwandten gehabt habe. Demnach gehörte der Diktator zur Haplogruppe E1b1b, die in Deutschland und Westeuropa selten verbreitet ist, aber am häufigsten bei Berbern in Marokko, Algerien, Libyen und Tunesien sowie in Somalia und am zweithäufigsten bei aschkenasischen Juden auftritt. "Man kann daher, mit der notwendigen Relativierung, postulieren, dass Hitler selbst verwandt war mit den Menschen, die er so verachtet hat", schreibt Mulders.

(apa/red)