Hannes Kartnig legt in U-Haft Geständnis
ab: Sturm-Spieler bekamen Schwarzgeld!

Kicker durften von anonymem Sparbuch abheben Ex-Sturm-Präsident hofft dadurch auf Haftverkürzung

Hannes Kartnig legt in U-Haft Geständnis
ab: Sturm-Spieler bekamen Schwarzgeld!

Kartnig zeigt sich laut Soyer "grundsätzlich geständig" und signalisiert Bereitschaft, "alle noch offenen Fragen zu klären".

Kartnig habe sich laut Soyer schon in der vergangenen Woche in einer Anhörung gegenüber der Grazer OLG-Untersuchungsrichterin Elisabeth Radl bezüglich des Vorwurfs der Hinterziehung von Lohnsteuerabgaben geständig gezeigt. "Ich bin überrascht, dass das erst heute so ein Thema ist", meinte der Jurist dazu. Auf nähere Einzelheiten wollte Soyer zunächst aber nicht eingehen.

Der zweimalige "Meistermacher" Kartnig, der am 7. Mai gemeinsam mit einem ehemaligen Sturm-Sekretär wegen des Verdachts der Abgabenhinterziehung, Veruntreuung, Untreue, betrügerischen Krida und grob fahrlässigen Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen festgenommen wurde, dürfte mit dem Geständnis und der Kooperationsbereitschaft wohl auch das Ziel verfolgen, die U-Haftgründe der Flucht- und Verdunkelungsgefahr zu entkräften. Am 21. Mai war ein Antrag Kartnigs auf Enthaftung aus eben diesen Gründen abgelehnt worden.

Anwalt Soyer und sein Mandant, in dessen Ära Spieler einen Teil ihres Gehalts über Sparbücher als Schwarzgeld erhalten haben sollen, hoffen nun auf eine Verkürzung der U-Haft. Einer in der Vorwoche eingelegten Haftbeschwerde war das Gericht nicht nachgekommen.

Zum Vorwurf der Steuerhinterziehung heißt es, dass Sturm-Spieler einen Teil ihres Gehaltes aus Schwarzgeld bekommen haben sollen. Und zwar von anonymen Sparbüchern, von denen sie abheben durften. Dies hat auch der Leiter der Raiffeisenbank in Graz St. Peter bestätigt.

Welche Spieler davon betroffen waren, steht noch nicht fest.

Anwälte: "Keine Verdunkelungsgefahr"
Die Anwälte von Hannes Kartnig haben in der ORF-Sendung "Report" ihre Vorgehensweise und jene des inhaftierten Ex-Sturm-Präsidenten näher erläutert. "Unser Mandant ist bemüht, seinen Beitrag zu leisten", meinte etwa Michael Pacher, einer von Kartnigs Rechtsanwälten. "Dort, wo wir alle Unterlagen haben, gelingt uns das." Die Schadenssumme sei bereits von über 2,3 Millionen auf 490.000 Euro reduziert worden, diese Summe stehe laut Pacher "noch zur Aufklärung heran".

Sein Kollege Richard Soyer betonte angesichts der Kooperationsbereitschaft von Kartnig: "Uns fehlt das Verständnis für eine Verdunkelungsgefahr. Unser Mandant hält nichts mehr zurück." (apa/red)