Thomas Forstner mit neuem Look in der Hitparade

Thomas F. Der Schlagerliebling der 90er verlor fast alles: Geld, Frau und Föhnfrisur. Nun will er zurück in Showgeschäft. Mit neuem Image. Und "harter, cooler Musik".

Thomas Forstner mit neuem Look in der Hitparade

Der fliederfarbene Anzug, von hysterischen Achtjährigen einst als Devotionalie verehrt, hängt eingemottet im Kleiderschrank. Die Fußballer-Föhnfrisur wich längst einem
Kopftuch. Und auch sonst wirkt der Schlagerliebling a. D. bestenfalls bedingt musikantenstadltauglich: ein Pentagramm-Tattoo am Oberarm, eine Flamme am Rücken, fünf Skelettringe an den Händen, drei Flinserln und ein Piercing an den Ohren. Viel Glitzer für 1,68 Meter Größe.

Sturmgewehr namens Forstner
Thomas Forstner, einst Held der feuchten Träume so
mancher Volksschülerin, will sieben Jahre nach seinem Abgang von der Showbühne vom Schlager nichts mehr wissen. Stattdessen will der heute 31-Jährige „harte, coole Musik machen“ und „noch mal durchstarten. Die Musikszene braucht Persönlichkeiten wie mich.“ So nennt er sich statt Forstner STG 77 („Nach dem Sturmgewehr“) und versucht mit der Disco-Coverversion des Status-Quo-Klassikers „In the Army Now“ das Comeback. Forstner, ganz Stratege: „Wie’s heute geht, weiß ich. Schließlich sind meine Freunde fast alle um die 18.“

Popstar als Programmierer
Thomas Forstners Aufstieg Anfang der 90er war kometenhaft.
1989 wurde der Deutsch Wagramer mit der Song-Contest-Schnulze „Nur ein Lied“ zum Teenie-Idol: hysterische Fans bei seinen Auftritten, Bodyguards, die ihm die Achtjährigen
vom Leib halten mussten. 1994 war die Karriere nach einem weiteren Song-Contest-Versuch samt letztem Platz jäh
zu Ende: „Ich begann zuerst als Tierfutterverkäufer, jobbte in einer Panzerglasfirma und landete schließlich als Computerprogrammierer.“ Cashte Forstner früher locker 30.000 Schilling pro Auftritt, so erhielt er selbige Gage nun als Monatssalär. Bei der Telekom-Tochter Debis werkt er noch heute und entwickelt Kundeninformationssysteme.

Kurzzeit-Adeliger
Die Ehe mit Vanessa Thun-Hohenstein, 33, ist seit drei Jahren hinüber: „Sie wollte so nicht mehr leben und ging.“ Tochter Rebecca, 6, sieht der Kurzzeit-Graf (er nahm den Namen seiner Frau an), der im Haus seiner Eltern in Deutsch Wagram lebt, jedes zweite Wochenende. „Doch jetzt wird alles anders, ich starte noch mal voll durch“. Sagt er. Und glaubt es wohl selbst.