Weltreise
Terror in Barcelona
"Warum ließ der Staat solche Prediger gewähren? Warum durften die das? Wieso sperrte die keiner ein?"
Nun also Barcelona. Nach Paris, Brüssel, Berlin, London und all den anderen Orten, die wir längst wieder verdrängt, vergessen oder in der Flut der Terroranschläge erst gar nicht mehr wahrgenommen haben. Die Intervalle werden kürzer, und mit ihnen schrumpft auch unsere Aufmerksamkeitskurve. Kaum einer will noch über Terror sprechen, viele schalten ab, sobald das Thema auftaucht. Schleichend hat sich die Gewöhnung eingestellt. Alles scheint irgendwie gesagt, und doch hat auch der x-te Anschlag in Europa keinen Erkenntnisgewinn gebracht. Selbst die Politik, stets darum bemüht, einfache Lösungen zu suggerieren, hat die Muster, die es abzuspielen gilt, längst verinnerlicht. Fast gebetsmühlenartig wiederholen Linke dann etwa, dass der Staat bei der Integration versagt habe. Man müsse künftig mehr Geld in Sozialarbeit investieren, Bildungschancen verbessern und so junge Muslime vor dem Abdriften ins Radikale bewahren. Rechte machen es sich noch einfacher, indem sie das Ende aller Zuwanderung als Allheilmittel anpreisen, so, als seien viele der Gefährder nicht längst Bürger ihrer jeweiligen Länder.