Zwei Tote bei Verkehrsunfall in NÖ: Lkw krachte auf Bahnübergang in einen Zug!

Bei Unfall in Glinzendorf wurde auch Kind getötet Schranken war nach Blitzeinschlag defekt gewesen

Bei dem Unfall kamen ein nach Angaben der NÖ Rettungsleitstelle LEBIG vier Jahre altes Mädchen und ein laut Sicherheitsdirektion etwa 60-jähriger Mann ums Leben. Der Lenker und Vater des Kindes überlebte mit schweren Verletzungen an Brustkorb, Hüfte und Oberschenkeln. Der laut Polizeiangaben etwa 58-Jährige wurde vom Notarzthubschrauber "Christophorus 9" ins Lorenz Böhler-Krankenhaus nach Wien geflogen.

Als der Lenker des weißen Pick-up die Gleise des beschrankten Übergangs überqueren wollte, kam es zum Zusammenstoß. Der Transporter wurde von dem Dieseltriebwagen der ÖBB bis in die Haltestelle Glinzendorf mitgeschleift, die Fahrerkabine dabei zerstört. Für das Kind und den Bekannten des Lenkers gab es keine Hilfe mehr. Beide starben noch an der Unfallstelle.

Laut ÖBB-Sprecher Johann Rankl war die Schrankenanlage nahe der Haltestelle Glinzendorf nach einem Blitzeinschlag seit dem späten Montagabend defekt und nicht in Betrieb. Sicherheitsmaßnahmen seien sofort eingeleitet worden. So habe es einen Vorsichtsbefehl an die Triebwagenführer gegeben, vor der Kreuzung anzuhalten.

Eine Unfallkommission war noch im Laufe des Tages damit beschäftigt, die Ursache der folgenschweren Karambolage zu klären. Als eine der Hauptaufgaben dabei bezeichneten Rankl und sein Kollege Thomas Berger die Auswertung des Lokstreifens (vergleichbar mit Tachoscheiben in Lkw oder Autobussen) des Regionalzuges 2568, der von Wien-Süd nach Marchegg unterwegs war. Zum Zeitpunkt des Unfalles seien Signaltechniker damit beschäftigt gewesen, den Schaden an der Schrankenanlage zu beheben. Das sollte laut Berger bis gegen 11.15 Uhr der Fall sein. Etwa zehn Minuten zuvor ereignete sich der Unfall.

Nach Aussage Bergers hatte auch der Lokführer des Zuges 2568 den Vorsichtsbefehl. Vor dem schweren Unfall hätten bereits etwa 20 Züge die Stelle passiert, sagte der Sprecher. Weitere Rückschlüsse zur Ursache der Kollision werde die Auswertung des Lokstreifens bringen. Ergebnisse seien erst in einigen Tagen zu erwarten. Die 15 bis 20 Reisenden in dem Zug blieben laut ÖBB unverletzt.

An den Unglücksort wurden neben "Christophorus 9" auch zwei Rettungswagen aus Groß-Enzersdorf und ein Notarztwagen aus Gänserndorf entsandt, teilte Ralph Schüller, Sprecher des NÖ Roten Kreuzes, mit. Außerdem rückten ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes und ein Akut-Team des Landes Niederösterreich zur Betreuung von Angehörigen der Opfer aus.

(APA/red)