Zwei Eurofighter
kollidiert und abgestürzt

Zu möglichen Opfern war zunächst nichts bekannt

Zwei Eurofighter der Bundeswehr sind in Mecklenburg-Vorpommern nach einer Kollision abgestürzt. Das teilte das Innenministerium in Schwerin mit.

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Unfall - Zwei Eurofighter
kollidiert und abgestürzt

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Eines der beiden Flugzeuge stürzte nach Worten eines Ministeriumssprechers nahe der Ortschaft Jabel (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) in ein Waldstück. Das andere sei südlich der Ortschaft Nossentiner Hütte an einem Waldrand abgestürzt.

Die beiden Orte sind rund zehn Kilometer voneinander entfernt. Zu möglichen Opfern war zunächst noch nichts bekannt. Wie ein Sprecher des Waffengeschwaders 73 in Laage sagte, betätigten die Piloten den Schleudersitz.

Ein Pilot lebend geborgen

Die abgestürzten Eurofighter sind nach Angaben der Bundeswehr bei Luftkampfübungen verunglückt. An der Übung sei ein dritter Eurofighter beteiligt gewesen, teilte die Luftwaffe mit. Der Pilot hatte nach dem Unglück gegen 14.00 Uhr im Luftraum über Plau am See zwei Fallschirme niedergehen sehen und gemeldet. Einer der verunglückten Piloten wurde mittlerweile gerettet.

Der Flieger wurde von Rettungsmannschaften lebend aus einer Baumkrone geborgen. Die Suche nach dem zweiten Piloten lief am Montag auf Hochtouren, auch Hubschrauber wurden eingesetzt. Beide hatten demnach ihre Maschinen per Schleudersitz verlassen können.

Leichenteile in der Nähe von Absturzstelle

In der Nähe der Absturzstelle eines der beiden Eurofighter der deutschen Luftwaffe sind unterdessen Leichenteile gefunden worden. Noch sei unklar, ob sie zu einem der Piloten gehören, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg.

Die abgestürzten Flugzeuge gehörten zum Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff", das in Laage bei Rostock stationiert ist. Ein Flugzeug stürzte am Ortsrand von Nossentiner Hütte auf eine freie Fläche, sagte Bürgermeisterin Birgit Kurth. Die Maschine sei gleich hinter der Ortschaft niedergegangen. Im Dorf seien Trümmerteile gesichtet worden. Feuerwehren der Region hätten den Brand an der Absturzstelle am Ortsrand von Nossentiner Hütte unter Kontrolle gebracht.

Polizei warnt vor gefährlichen Trümmerteilen

Die Polizei warnte unterdessen vor gefährlichen Trümmerteilen im Bereich Malchow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). "Bitte nicht nähern! Bitte machen Sie den Weg für Rettungskräfte frei und umfahren Sie den Bereich", twitterte das Polizeipräsidium Neubrandenburg.

Ein Augenzeuge berichtet

Den Absturz zweier Eurofighter der Bundeswehr hat der Hafenmeister des Yachthafenresorts Fleesensee, Oliver Kusay, aus nächster Nähe miterlebt - in etwa vier Kilometern Entfernung vom gegenüberliegenden Ufer des Sees. "Wir saßen gerade im Restaurant beim Mittag, als uns ein lauter Knall aufschreckte. Sekunden später ging ein Feuerball nieder und verschwand dann im Wald", berichtete der 38-Jährig.

Minutenlang sei dann noch ein Fallschirm am Himmel zu sehen gewesen, mit dem sich der Pilot offensichtlich habe retten können. Kusay zeigte sich nicht überrascht von den Unglück. "Die spielen hier öfter mal Fangen. Irgendwann musste ja mal was passieren", sagte der Bootsverleiher, der keinen Hehl daraus machte, dass ihm die Flugübungen der Düsenjets vor allem im Sommer nicht gefallen.

Bootsführer, Radfahrer und Camper kämen wegen der unberührten Natur und der ungestörten Ruhe in die seenreiche Müritzregion. "Da findet man es nicht so gut, wenn man durch Kampfflieger aufgeschreckt wird, die die Schallmauer durchbrechen", sagte Kusay. Nur glücklichen Umständen sei es zu verdanken, dass die Trümmerteile der "Eurofighter" über unbewohnten Gebieten niedergegangen seien und nicht auf Dörfer, Hotels oder Zeltplätze. In der Region gibt es zahlreiche, zum Sommerbeginn schon gut belegte Hotels, Pensionen und Campingplätze.

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