Wanderer bei Sturzflut
in Kalabrien gestorben

Bei einer plötzlichen Sturzflut in einer Schlucht in Süditalien sind mindestens elf Wanderer ums Leben gekommen. Fünf weitere wurden am Dienstag noch vermisst.

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Am Montagabend war von acht Toten die Rede gewesen. Die Wanderer waren im Nationalpark Pollino in der Provinz Cosenza in der Raganello-Schlucht unterwegs, als der Wildbach Raganello plötzlich anschwoll.

Nach Angaben der Präfektur von Cosenza wurden insgesamt 23 Menschen gerettet. Es habe zwei Wandergruppen mit jeweils 18 Menschen gegeben. Der Zivilschutz sprach von drei Gruppen. Wie die Zeitung "Corriere della Sera" berichtete, befanden sich unter den Geretteten zwei Kinder, von denen eines wegen Unterkühlung mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht wurde. Unter den fünf Vermissten soll auch ein Fremdenführer aus der Region sein. In der Nacht wurde mit starken Scheinwerfern nach den Vermissten gesucht.

Von Hochwasser überrascht

Ein niederländischer Wanderer berichtete italienischen Medien von "einer wahren Lawine aus Wasser", die unerwartet über die Gruppe hereingebrochen sei. "Wir hatten keine Zeit irgendetwas zu tun", sagte er. Der Überschwemmung war stundenlanger Starkregen vorausgegangen.

Die Schluchten des Raganello sind wegen der vielen Herausforderungen auf der Strecke erfahrenen Wanderern vorbehalten. Die örtlichen Behörden haben den Zugang in diese Gegend streng reguliert, und einige Bereiche markiert, um Rettern dabei zu helfen, Wanderer in Not ausfindig zu machen.

Der Canyon ist der Gemeinde Civita zufolge 13 Kilometer lang und mit glasklarem Wasser und spektakulären Felsformationen ein beliebter Ausflugsort für Touristen. Die Schlucht ist einem privaten Touren-Anbieter zufolge bis zu 400 Meter tief.

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