10 Fakten zur IS

News.at beantwortet die wichtigsten Fragen zur gefürchteten Terrorgruppe

von
Gotteskrieger - 10 Fakten zur IS

1. Was will IS?

Das Ziel des Islamischen Staats steckt bereits im Namen der Gruppe. Die Organisation strebt ein Islamisches Kalifat auf dem Gebiet des Irak und der Levante, sprich den Staatsgebieten von Syrien, dem Libanon, Jordanien, Israel und Palästina, an.

In einem Kalifat befinden sich weltliche und geistliche (also religiöse) Führung in einer Hand, nämlich der des Kalifen. In allen von IS kontrollierten Gebieten gilt die Scharia, die islamische Rechtslehre, in ihrer extremistischsten Form. Dieben werden die Hände abgehackt, „Ungläubige“ werden hingerichtet. Wobei in den Augen der sunnitischen IS sogar Muslime ungläubig sind, die einer anderen Strömung der Religion angehören.

2. Woher kommt IS?

Gegründet wurde die Organisation 2004 im Irak als Reaktion auf die damalige US-Besetzung. 2010 wechselte IS über die Grenze nach Syrien, wo sie sich dem Bürgerkrieg gegen Baschar al-Assad anschloss, parallel jedoch auch gegen andere Rebellen gewaltsam vorging.

Im vergangenen Juni fiel IS überfallsartig wieder im Irak ein, wo die Gruppe innerhalb kürzester Zeit beträchtliche Gebiete im Norden des Landes unter ihre Kontrolle brachte und bis kurz vor Bagdad vorstieß.

3. Gehört IS zur Al-Kaida?

Zu Beginn schwor IS der Al-Kaida Treue, überwarf sich aber mit der Zeit mit dem Terror-Netzwerk, da sie sogar deren Führung zu radikal war. Die Daily Mail zitierte vor zwei Wochen ein Dossier, das im Unterschlupf Osama bin-Ladens gefunden wurde. Darin empfahl der getötete Al-Kaida-Chef, jeglichen Kontakt zu IS abzubrechen, da deren skrupellose Missachtung zivilen Lebens der Reputation der Al-Kaida schaden könnte.

Mittlerweile kämpfen die beiden Gruppen nach Ansicht von Experten um die Vormachtstellung unter den Dschihadisten, wobei es erste Anzeichen dafür gibt, dass sich die wichtigen Al-Kaida-Ableger im Maghreb und auf der arabischen Halbinsel auf die Seite der IS schlagen könnten. In Syrien gab es Gefechte zwischen IS-Kämpfern und jenen des syrischen Al-Kaida-Ablegers, der Al-Nusra-Front.

4. Wer führt IS?

Über IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi ist kaum etwas bekannt. Geboren wurde er 1971 im irakischen Samarra und angeblich hat er Islamwissenschaften in Bagdad studiert. Seit 2010 ist er Anführer von IS und bleibt dabei nicht nur im Hintergrund: Den Sturm auf Mossul soll er persönlich befehligt und angeführt haben.

Insgesamt kämpft al-Baghdadi schon seit über zehn Jahren in islamistischen Gruppen. 2004 saß er sogar elf Monate in US-Haft, wurde jedoch wieder entlassen, weil er nicht als Bedrohung eingestuft wurde. Eine folgenschwere Fehleinschätzung, wie sich heute zeigt. Mittlerweile haben die USA ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar auf den Top-Terroristen ausgesetzt.

5. Welches Gebiet kontrolliert IS?

Die Terrorgruppe kontrolliert den Norden und Osten Syriens sowie den Nordwesten des Irak. Die syrisch-irakischen Grenzanlagen wurden gemäß des Ziels des Kalifats auf einer Länge von mehreren Hundert Kilometern demontiert. Ihre „Hauptstadt“ ist Raqqa in Syrien, erst am Wochenende nahm IS den strategisch wichtigen Militärflughafen al-Tabka, die letzte Bastion der Assad-Truppen in der Region, ein. Im Irak ist Mossul, die zweitgrößte Stadt des Landes, die wichtigste Stadt unter IS-Kontrolle, wiederholt versuchen die Islamisten auch, in Richtung Bagdad vorzustoßen. Am Montag tobten heftige Kämpfe um die größte irakische Ölraffinerie in Baidschi, 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt.

6. Über wie viele Kämpfer verfügt IS?

Die Schätzungen der Anzahl der IS-Kämpfer variieren zwischen mehreren Tausend und mehreren Zehntausend, genaue Zahlen gibt es nicht. Tausende Dschihadisten stießen dabei aus dem Ausland zu IS, darunter auch immer mehr Europäer. Erst vergangene Woche berichtete etwa „Newsweek“, dass die Anzahl der für IS kämpfenden muslimischen Briten mehr als doppelt so hoch liegen soll wie die der Muslime in den britischen Streitkräften. Mindestens 1.500 junge Briten sollen in den vergangenen drei Jahren nach Syrien und in den Irak gereist sein, um sich der Terrorgruppe anzuschließen. Auch der Mörder des US-Journalisten James Foley wurde als Brite identifiziert.

7. Kämpfen Österreicher auf Seiten von IS?

Ja, auch aus Österreich sind Dschihadisten in Richtung Syrien aufgebrochen. Aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) Anfang Juli geht hervor, dass bislang sechs österreichische Staatsbürger in Syrien getötet wurden, acht weitere beteiligen sich „auf Seiten terroristischer Gruppierungen“ noch an Kämpfen.

Wie der „Standard“ Ende Juli berichtete, sind insgesamt etwa 100 Personen aus Österreich in den Krieg nach Syrien gezogen, von denen 40 bereits wieder zurückgekehrt sind. Weitere 20 sollen bereits ums Leben gekommen sein. Der Großteil der von Österreich aus in den Dschihad Gezogenen ist also nicht im Besitz der Staatsbürgerschaft, die Hälfte von ihnen hat laut Informationen des Innenministeriums tschetschenischen Hintergrund. So wie auch die neun in Österreich lebenden Flüchtlinge, die vergangene Woche auf dem Weg nach Syrien an der Staatsgrenze festgenommen wurden.

Ein 19-Jähriger Wiener mit tunesischen Wurzeln kämpft dem „Standard“ zufolge definitiv auf Seiten des Islamischen Staats, er hat entsprechende Videos veröffentlicht. Das Innenministerium will nun das Gesetz verschärfen, um österreichischen Dschihadisten die Staatsbürgerschaft entziehen zu können.

8. Wieso ist IS so erfolgreich?

Die größte Macht der IS ist ihre Grausamkeit. Ihr Ruf eilt den Dschihadisten voraus, so konnten sie Mossul – eine Stadt so groß wie Wien – mit nur 800 Kämpfern einnehmen. Die Soldaten der irakischen Armee flohen einfach in Panik, sobald die ersten IS-Geschosse um sie herum einschlugen. Dabei setzen die Radikalislamisten auf eine wohlüberlegte Medien-Strategie. Fotos und Videos von Massenhinrichtungen, Kreuzigungen und Enthauptungen werden gezielt veröffentlicht, um Angst und Schrecken zu verbreiten.

Außerdem verfügt IS über modernste Waffen und Ausrüstung, darunter Panzer und Raketensysteme. Vieles davon musste sie nur in Betrieb nehmen, nachdem die – von den USA ausgerüstete – irakische Armee geflohen war. Dadurch konnten die IS-Kämpfer "erhebliche Mengen jener Ausrüstung erbeuten, die sie am dringendsten brauchten", sagte der Rüstungsexperte Anthony Cordesman vom Center for Strategic and International Studies in Washington zur APA.

9. Wie finanziert sich IS?

IS gilt als reichste Terrorgruppe der Welt. Aber woher kommt das Geld? Zu Beginn soll die Organisation vorwiegend aus Golfstaaten finanziert worden sein. Beweise gibt es dafür keine, Experten zweifeln jedoch nicht am Geldsegen von der arabischen Halbinsel. "Die wichtigste Quelle der Finanzierung war bisher die Unterstützung aus den Golfstaaten, allen voran Saudi-Arabien, aber auch Katar, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate", sagte etwa Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Universität Mainz, Ende Juni zur „Deutschen Welle“.

Mittlerweile sind die Dschihadisten freilich nicht mehr auf Spenden angewiesen. Einerseits verkaufen sie Erdöl aus von ihnen kontrollierten Feldern im Osten Syriens auf dem Schwarzmarkt, aber auch Erpressung und der Verkauf geraubter Kunstschätze zählen zu den Einnahmequellen.

Mit der Eroberung Mossuls fiel IS darüber hinaus ein Schatz im wahrsten Sinn des Wortes in die Hände: In der Zentralbank der Stadt erbeuteten die Terroristen 429 Millionen Dollar, also etwa 325 Millionen Euro.

10. Welche Folgen hat das alles für uns?

Der IS-Vormarsch destabilisiert eine ohnehin bereits stark zerrissene Region, die seit Jahrzehnten die Weltpolitik dominiert. Das führt auch zu bisher ungeahnten Allianzen, so sollen die USA und der Iran im Kampf gegen die Terrorgruppe zusammenarbeiten.

Eine konkrete Bedrohung, vor allem für westeuropäische Länder und damit auch Österreich, geht darüber hinaus von radikalen Islamisten aus, die aus Syrien zurückkehren. So steht etwa ein französischer, ehemaliger IS-Kämpfer unter Verdacht, die Morde im Jüdischen Museum von Brüssel Ende Mai verübt zu haben.

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Kommentare

War aber immer schon so - ist in allen Geschichtsbüchern nachzulesen - wahrscheinlich wird das auch in 1000 Jahren nicht anders - die Amis haben den Trottel Anführer laufen lassen damit sie ihre Waffen besser verkaufen können - 1/3 der Amis sind von der Waffenindustrie abhängig - was würden die Politiker den Arbeitern in den Waffenfabriken sagen - tut uns leid um eure Arbeitsplätze ?

Es wäre einfach die Sippe einfach auszuradieren - aber da machen einige - vor allem die USA - ein Bombengeschäft damit. Es geht immer nur ums Geld - wenn sich die Weltgemeinschaft einig wäre dann braucht man dafür einige Wochen und vorbei ist der Spuk - wäre aber kein gutes Geschäft - also zündeln einige Staaten weiter um die Rendite dabei zu erhöhen - und die sowieso Armen zahlen die Zeche dafür!

Ich finde es immer wieder witzig wie man IS von Iraq in Verbindung mit ISIS (Levant) bringt und eigentlich damit punktet zu behaupten Sie wären immer schon gegen die US Truppen gewesen. Fakt ist aber, so leid es mir tut NEWS und CO, dass IS eine Splittergruppe von Al Qaida zwar ist aber weniger mit ISIS gemeinsam hat als viele behaupten wollen. ISIS hat auch nie die Absicht gehabt US Truppen zu vernichten, sondern Assad zu stürzen und wenn man 1+1 zusammen zählt merkt man, dass ISIS eigentlich eine Stärkung aus Jordanien erhielt mit operativen Mitteln zur Unterstützung durch IDF. Nichts von dem wird hier in diesem Beitrag erwähnt. Warum wohl!?

wintersun melden

Wo bleibt der Gegenwind der muslimischen Gesellschaft?
Entweder wird da nichts veröffentlicht, oder aber es herrscht stillschweigen zu diesen Verbrechen im Namen der Religion.

Das bedeutet, entweder meint man dass einen das selbst als Moslem "nichts anginge", oder aber man unterstützt innerlich diese Verbrechen sogar. Insbesondere von hier lebenden Sunniten wäre einmal gut zu wissen was diese Leute so denken. Denn falls es hier heimliche Sympathisanten/Unterstützter gibt muss "der Saustall dringend aufgerämt" werden.

Der Verfassungsschutz muss sich hier beweisen, 15-jährige die wo ein Hakenkreuz aufsprayen werden ja auch umgehend eingesperrt. Also muss genauso hart mit diesen Bedrohern der Verfassung verfahren werden.

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In welcher Welt lebst du denn! Wien ist das islamische Zentrum in Europa (noch vor London) für den wahabitischen Islam und somit der erste Anlaufposten für künftige Religionskrieger!

wintersun melden

Ich lebe weder in der muslimischen noch in der wienerischen Welt, deswegen kenne ich die konkreten Zustände - scheinbar im Gegensatz zu Ihnen - nicht.
Für weitere diesbez. Informationen bin ich jederzeit offen.

bushmaster
bushmaster melden

Gegen Ratten in Wien , hilft eben nur der Kammerjäger.

Peter Grolig melden

Berlin ist doch schon seit den 1970er Jahren die drittgrößte Türkenstadt - und das außerhalb der Türkei. Kein Wunder bei der Sammelwut der Berliner Regierungen, die sich ihre Wähler auch noch aus der Hölle holen würde.

stabilis melden

Das haben wir von dieser ROT / SCHWARZEN Zuwanderungspolitik der letzten 20 Jahre! Die Roten weil sie jeden dummen Wähler wollen und die Schwarzen weil sie billigste Arbeitskräfte wollten. Jetzt ist eine Islamisierung im Gange der man nur mehr mit Verboten und Gesetzen dagegen einhalt bieten kann und nicht mehr mit Integration. Daher wird die FPÖ an das Ruder kommen, dank des Versagens SPÖVP.

Peter Grolig melden

Hinterher werden Rot und Schwarz wieder behaupten, dass sie Opfer und Verfolgte waren im Ordnungsprozess, den sie selbst herbeigeführt haben. Diese Masche kennt man schon. Darum sollten wir in Deutschland und in Österreich für einen baldigen Umsturz sorgen. Der Wähler muss endlich aufwachen.

Optimistischer00Pessimist melden

Der Islam is ja im Grundsatz gut nur die Auslegung is für jeden anders Wegen Angst der Islamisierungen is doch egal wer an was glaubt Und ich geh sehr gern zum Türken um die Ecke jeden Tag ein Grinßer von einen zum anderen Ohr Ich selbst steht zumindest auf nen Dokument (Bürokratie) gehöre auch einer glaubensgruppe an hat mich auch keine sau gefragt !!!!!intelligent und doch so dumm

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