Zahlen und Fakten rund um Einsamkeit und Isolation: '07 fühlten sich 12 % 'oft' einsam

Alarmierend: Studien zu Einsamkeit sind rar gesät Heutzutage fühlen sich Frauen einsamer als Männer

Oft beschämend ignoriert und trotzdem weit verbreitet: Einsamkeit trifft laut Experten viele Menschen. Umfragen oder Statistiken zum Thema finden sich in Österreich aber offenbar wenige. "Wie häufig kommt es vor, dass Sie sich einsam und allein fühlen?", hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut GfK Austria in den Jahren 1987, 1990 und 2007 gefragt. "Oft" haben 26 Prozent 1987, sieben Prozent drei Jahre später und zwölf Prozent im vergangenen Jahr geantwortet.

Zahlen und Fakten rund um Einsamkeit und Isolation: '07 fühlten sich 12 % 'oft' einsam © Bild: DPA/Berg

"Sehr oft" einsam fühlten sich 1987 vier Prozent und jeweils drei Prozent bei den nächsten beiden Umfragen. "Eher selten" gaben das erste Mal 41 Prozent, dann 37 Prozent im Jahr 1990 und im vergangenen Jahr 40 Prozent an. 28 Prozent hatten 1987 "so gut wie nie" ein Einsamkeitsgefühl, drei Jahre später waren es 53 Prozent und 44 Prozent im Jahr 2007.

Heute sind Frauen einsamer als Männer
Sowohl 1987 als auch 2007 haben sich laut GfK Austria primär junge Menschen in der Altersgruppe bis 29 Jahre, in Ausbildung Stehende, Personen mit niedriger Schulbildung sowie mit geringem Einkommen und Singles einsam gefühlt. 1987 fühlten sich öfter Frauen als Männer einsam. 1987 war die Einsamkeit im dörflichen Umfeld (bis 2.000 Einwohner) am größten, 2007 dagegen in Städten mittlerer Größe, hieß es seitens des Instituts. Am wenigsten einsam fühlten sich 1987 und 2007 Menschen, die in der Großstadt wohnen.

Umgekehrt langweilten sich laut GfK Dorfbewohner am seltensten und Großstadtbewohner am häufigsten: Die Frage "Wie häufig kommt es vor, dass Sie sich während Ihrer Freizeit langweilen?" beantworteten 1987 rund elf Prozent mit "gelegentlich" und 25 Prozent mit "selten". 2007 waren es 16 Prozent bzw. 31 Prozent. An den Umfragen nahmen 1987 rund 3.000 Menschen teil, 1990 und 2007 rund 4.000. Natürlich könne man von Langeweile nicht gleich auf Einsamkeit schließen.

Allein ist nicht gleich einsam
Auch Alleinsein ist nicht gleich Einsamsein - trotzdem hier noch einige Zahlen zu Lebensformen von Österreichern: Nach Angaben von Statistik Austria lebten im Jahresdurchschnitt 2006 von insgesamt 3.990.800 Männern rund 520.700 allein. Die meisten davon (120.800) waren zwischen 30 und 39 Jahre alt. Bei den Frauen waren es 698.400 Alleinlebende von insgesamt 4.191.400. Der Großteil (141.400) befand sich in der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre.

Im Jahr 1996 gab es laut Statistik Austria von insgesamt 3.129.000 Privathaushalten 918.000 Einpersonenhaushalte. 2002 waren es von gesamt 3.317.000 rund 1.060.000 Einpersonenhaushalte und 2006 wurden 1.219.000 (von gesamt 3.508.000) verzeichnet. (APA/red)