AKNÖ: Zahl der "Working Poor" in Österreich steigt an

Medianeinkommen in Niederösterreich von 2016 auf 2017 um zehn Euro netto monatlich gesunken

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"Es soll keinen Kollektivvertrag unter 1.700 Euro Mindestlohn mehr geben", forderte Wieser einmal mehr. Das helfe nicht nur den Betroffenen, ein Kaufkraftzuwachs würde auch dem Wirtschaftsstandort Niederösterreich nützen.

Das Medianeinkommen in Niederösterreich ist nach Abzug der Sozialversicherung, der Lohnsteuer und der Inflation von 2016 auf 2017 um zehn Euro netto monatlich gesunken, so die Daten der Analyse. Gerade gering verdienende Beschäftigte seien von stagnierendem Einkommen besonders betroffen, weil deren notwendige Ausgaben für Wohnen und Leben überdurchschnittlich hoch geworden seien, so Wieser. In den vergangenen zehn Jahren sei die Gesamtinflation um 20 Prozent gestiegen, beim Wohnen (23 Prozent) und bei den Lebensmittelpreisen (26 Prozent) "war der Anstieg deutlich höher. Das spüren zuallererst und am allermeisten jene mit kleinen Einkommen", so der AKNÖ-Präsident.

Wieser forderte zudem "eine wirksame Angleichung der Einkommen von Frauen und Männern". Dazu gehörten die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ebenso wie berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten und verstärkte Initiativen für Frauen in traditionellen Männerberufen.

AK-Wirtschaftsexperte Matthias Koderhold verwies darauf, dass für die Analyse nur die Daten der in Niederösterreich arbeitenden Menschen verwendet worden sind. Das Bundesland weise überdurchschnittlich viele einkommensschwache Branchen wie Handel oder Nahrungsmittelerzeugung auf. Das senke das Medianeinkommen.

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