Deutschland ist „immer noch besetzt“, von Pädophilen bevölkert und „eigentlich gar kein richtiges Land“ und hat vielleicht gar keine Verfassung. So sprach der Popstar Xavier Naidoo auf einer neurechten Montagsdemonstration und sorgte damit für Aufregung. Als „politischen Irrläufer, der für neue rechte Überzeugungen steht“ und als "Populisten" bezeichnete „Spiegel“-Kolumnist Georg Diez den Sänger.
Und auch bereits im Jahr 1999 fiel der Popstar in einem Interview mit dem „Musikexpress“ auf, er sei ein „Rassist, aber ohne Ansehen der Hautfarbe“, so Xavier Naidoo vor 15 Jahren, wie im Zusammenhang mit dessen aktuellen Aussagen nun wieder aufgewärmt wurde.
"Die Wahrheit ist ein rotes Tuch"
Nach Tagen der Kritik meldete sich der Sänger jetzt auch selbst zu Wort – und zwar in musikalischer Form. „Die Wahrheit“ nennt sich das Lied, das er unter dem Pseudonym „Straßenunterhaltungsdienst“ veröffentlichte, worin er auf die Kritiker reagiert. Darin strickt er weitere Verschwörungstheorien und besingt die Wahrheit als „rotes Tuch, blutrot wie ein rotes Buch“.
Gauck soll sich "schämen"
In „Die Wahrheit“ stellt er sich als Medienopfer dar und greift gleichsam den deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck (dieser solle sich „schämen“, da er zum „Krieg animiere“ sowie Kanzlerin Merkel (mit ihrem Geburtsnamen Frau Kasner angesprochen) an und ärgert sich, selbst zu jung zu sein, um sich „Reichsbürger“ zu nennen.
Neben Medienopfer gibt sich Naidoo auch als eine Art Prediger mit Auftrag: „Ich bin wie mein Hund, der sich mit viel größeren Hunden anlegt, aber nie ohne Grund, vielleicht weil er weiß, ich stehe hinter ihm, so steht Gott hinter mir“, so der Text in „Die Wahrheit“. Und auch ein gewisser Georg (Diez, so die Mutmaßung) bekommt in dem Ganzen noch sein Fett ab.
Fans begeistert
Die Kritiker konnte Naidoo mit diesen Zeilen bestimmt nicht besänftigen, die Fans jedoch lieben ihren „Prediger“ nur umso mehr: Als "gelungene Reaktion auf den ganzen geschriebenen Dreck vom Spiegel und Co“ feiern die Naidoo-Jünger dessen neueste Predigt auf Facebook.
Kommentare
Es wird behauptet dass Xavier Naidoo an einem Mittwoch (also kann es keine "Montagsdemo" gewesen sein) und spontan in einem eigenen Lastwagen aufgetreten ist. Scheinbar gibt der Künstler öfter so spontane Livekonzerte wo die Passanten einfach zufällig vorbeigehen. Also kann es keine "neu-rechte" (was für ein Wort!!!) Demo gewesen sein, sieht man auch genau wenn man sich das Video ansieht.
Von daher sollte man sehr vorsichtig sein wenn man die Meinung über Xavier Naidoo ohne Überprüfung teilt. Ich weiß selbst NICHT was im Kopf des Künstlers wirklich vorgeht, aber wenn ich mir den Spiegel-Artikel durchlese weiß ich auch dass das plumpe Hetze von einem Schmierfinken ist.
Aber man lese selbst und mache sich sein Bild.
GG Art. 146: "Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist."
Folgerung: Deutschland hat keine Verfassung, die vom deutschen Volk in freier Entscheidung beschlossen worden ist.