"World Records Day" in Wien: Kein neuer Rekord im Massenknutschen aufgestellt!

"Rohrminator" überzeugt: Strohalm-im-Mund-Rekord 2,36m: Größter Mann der Welt als Stargast in Wien

"World Records Day" in Wien: Kein neuer Rekord im Massenknutschen aufgestellt!

Beim Kuss-Rekord überwachte der oberste Schiedsrichter von Guinness World Records in London, Marco Frigatti, höchst persönlich das romantische Geschehen. Rund 30 Mitarbeiter begaben sich wie Detektive unters küssende Volk, um zu sehen ob alles mit rechten Dingen zuging. "Je nach Geschmack und Fähigkeit" war alles erlaubt - Hauptsache das Busserl traf das Gesicht.

Obwohl Michael und Daniela extra für den Kuss-Rekord aus der Steiermark nach Wien angereist waren, reichte es mengenmäßig nicht für einen Eintrag ins Guinness Buch. Viele Teilnehmer zeigten sich jedoch hoch motiviert. "Weil es Spaß macht", waren Clarissa Stopfer und ihr Freund Reinhold Fuchs beim Massen-Knutschen. Die Kussart entschieden die beiden "spontan". Auch Mitarbeiter des Veranstalters hatten sich zur Teilnahme am Knutsch-Bewerb eingefunden. Allerdings als pures Vergnügen - nicht um zu arbeiten, betonten Petra und Michi. "Es wird wahrscheinlich ein Zungenkuss werden", meinten die beiden. "Wir sind schon in Übung", meinte der 23-jährige Johannes aus Wien. Mit seiner Freundin Bianca hatte er sechs Jahre lang Zeit zum Kuss-Training, schmunzelte er.

Zwei deutsche Besucher entpuppten sich als wahre Rekordfreaks: Neben den Knutschwettbewerb wollen Christin Watteroth und Andre Schuster auch bei der längsten Kuschelbär-Mensch-Kette mitmachen. Obwohl die beiden "nur" Freunde sind, soll sich die Kussart spontan in der Situation ergeben, kündigten die beiden an. Das größte Flip-Flop-Rennen musste zu mindest Christine Watteroth aus gesundheitlichen Gründen auslassen.

Auf der World Records Day-Bühne zeigte sich am Nachmittag auch der größte Mann der Welt, der 2,36 Meter "hohe" Chinese Xi Shun. In Wien gefalle es ihm sehr gut, meint der Hüne mit Schuhgröße 57. Ausgeschlafen dürfte er auch sein - stellte ihm sein Hotel doch eine Spezial-Bettkonstruktion zusammen: Auf zwei aneinander gereihten Doppelbetten hat er Platz - wenn er sich quer darüber legt.

Neuer "Strohalm-im-Mund Rekord"
Der "Rohrminator" Marco Hort hat seinen eigenen Rekord gebrochen: 264 Strohhalme steckte sich der 22-jährige Schweizer beim kuriosen Weltrekord-Event gleichzeitig in den Mund. Damit hat er seine alte Bestmarke von 259 Trinkhalme gebrochen. Rötungen und eingerissene Mundwinkel drohen bei dem nicht ganz ungefährlichen Spaß, erklärte Hort. "Es ist kein Weltrekord zum Nachmachen - vor allem für Kinder."

Mit langem Mantel, Lederhose und dunkler Sonnenbrille bekleidet, betrat der junge Mann am Sonntagnachmittag die Bühne auf der Kaiserwiese. Unter tosender Musik und natürlich mit weit aufgerissenem Mund stopfte sich der 22-Jährige das erste Bündel bunter Halme - 259 Stück - zwischen die Zähne. Fünf Stück fehlten noch zum neuen Rekord - die ließ sich Hort anschließend einzeln in den Mund stecken. Mit röchelnden Lauten und fuchtelnden Armen signalisierte er seine Bereitschaft für "mehr Halme".

264 Röhrchen schaffte der 22-Jährige. Danach galt es den Strauß neonfarbener Halmen aber noch mindestens zehn Sekunden im Mund festzuhalten. Unterstützung dabei gab es von den Zuschauern, die Marco Hort begeistert zujubelten. Sichtlich erleichter und erfreut befreite sich Hort am Ende des neuen Rekord von dem Bündel. "Durch die Spannung merkt man wie die Strohhalme wieder nach vorne flutschen", erklärte Hort der APA.

Seit sieben Jahren widmet sich Hort der Kunst mit dem Strohhalm im Mund. Schon als Bub im Alter von 15 Jahren habe er damit begonnen, erzählte der 22-Jährige. Auf die Idee gekommen zu dem kuriosen "Hobby" sei er durch Schulfreunde. Diese hätten ihn auf einen Amerikaner aufmerksam gemacht, der 150 Trinkhalme in den Mund nehmen konnte. Das wollte der Schweizer unbedingt überbieten.

Spezielles Training oder Technik gibt es laut Hort übrigens nicht. Nur bei Auftritten nehme er so viele Strohhalme in den Mund und hoffe dass es klappt, erklärte der Schweizer. Denn beim Üben zu Hause wäre die Verletzungsgefahr zu groß. Sein Glück sei es einfach "einen großen Mund zu haben".

Er merke selbst, dass er langsam an seine Grenzen stoße, berichtete Hort. Aber dennoch hofft der Schweizer noch den einen oder anderen Rekord aufstellen zu können. Seine Zukunft sieht Hort, der neben seinem verrückten "Hobby" auch als jüngster Bauchredner der Schweiz gilt, im Fernsehen. Dort soll er bald einen eigene
TV-Sendung namens "Rohrminator" bekommen.

Linzer ist Einrad-Weitsprung-Meister
"Manchmal mache ich wirklich blödsinnige Sachen", meinte der Linzer David Weichenberger selbstkritisch. Der frisch gebackene Einrad-Weltmeister überbat mit seinem Gefährt den Weitsprungrekord von 2,6 Meter um 35 Zentimeter. Geradeausfahren sei mit der Zeit langweilig geworden, meinte der 21-Jährige im APA-Gespräch.

Angefeuert von klatschenden Records-Day-Besuchern wärmte sich der Linzer zunächst auf. Beim ersten Versuch überfuhr der Extremsportler noch die Absprunglinie, aber bereits beim zweiten "Jump" segelte er mit seinem Einrad 2,95 Meter weit durch die Luft. Das Gefährt sei besonders robust mit extra-breiten Reifen, sagte Weichenberger, der seit zehn Jahren trainiert. "Ein normales Einrad würde da nicht mitmachen. Beim Weitsprung kommen extreme Kräfte zusammen", erklärte er.

Salzburger stemmte Hubschrauber
Seine Oberschenkel zitterten, Schweiß tropfte von seiner Stirn, aber der stärkste Mann der Welt hielt durch: Der Salzburger Franz Müllner ließ einen Zwei-Tonnen-Helikopter auf seinen Schultern landen. Der Rekordversuch klappte allerdings nur knapp. 30 Sekunden musste der "Bär von einem Mann" den Hubschrauber als dritte Stütze eines Lande-Gerüsts tragen. Um knapp vier Sekunden überbot er am Abend seine eigene Meisterleistung.

Bei der Kraftprobe auf der Kaiserwiese lastete am Nachmittag ein Gewicht von 545 Kilogramm auf seinen Schultern. "Ich freue mich, dass ich es geschafft habe", sagte der Salzburger zur APA. "Es war aber verdammt schwer, weil die Proben schon so hart waren", sagte der Extremsportler. In den vergangen zwei Wochen habe er besonders intensiv trainiert. (apa/red)