Die größten
Schimmel-Mythen

Wir nehmen die hartnäckigsten Irrtümer unter die Lupe

Ein bisschen Schimmel macht nichts. Mit etwas Glück verschwindet er sogar von selbst wieder. Und wenn nicht, dann einfach mit Essig bewaffnet ans Werk schreiten. Richtig? Falsch! Wir nehmen die größten Schimmel-Mythen unter die Lupe. Und verraten Ihnen, wie Sie' besser machen.

von Schimmel in der Wohnung © Bild: Shutterstock.com

Mythos Nr. 1: Wer viel heizt, verhindert Schimmelbildung

Stimmt nicht. Es ist nämlich nicht ausschlaggebend, wie warm es in Ihren vier Wänden ist, sondern wie feucht. Überschreitet die Luftfeuchtigkeit die 60-Grad-Grenze, wird es kritisch. Dann besteht erhöhte Schimmelgefahr. Übrigens: Wussten Sie, dass in einem Vier-Personen-Haushalt rund 12 Liter Feuchtigkeit pro Tag produziert werden. Durchs Duschen und Kochen ebenso wie durchs Atmen und Schwitzen, wie "immowelt.de" schreibt. Das Einzige, was hier hilft, ist Lüften.

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Mythos Nr. 2: Fenster kippen, damit es nicht schimmelt

Apropos Lüften: Wer stoß- statt dauerlüftet, ist schon mal auf dem richtigen Weg. Allerdings gilt: Dauer und Häufigkeit richten sich a) nach der Anzahl der Personen, die im Haushalt leben, und b) nach der Außentemperatur. Während im Winter vier Mal täglich 5 Minuten empfohlen werden, sollten die Fenster im Sommer 30 Minuten geöffnet bleiben. Was Sie dagegen keinesfalls tun sollten, ist die Fenster dauerhaft gekippt lassen. Abgesehen davon, dass das die Heizkosten erhöht, kühlen so die umliegenden Wände stark ab. Das wiederum begünstigt die Entstehung von Schimmel.

Schimmel in der Wohnung
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Mythos Nr. 3: Bei Regen besser nicht lüften

Wer meint, dass man im Winter bei Regen die Fenster besser geschlossen halten sollte, da sonst nur allzu viel Feuchtigkeit in die Wohnung oder das Haus strömt, irrt. Die Sache ist laut "umweltberatung.at" nämlich die: Wenn sich die Luft erwärmt, nimmt sie Feuchtigkeit auf. Ist die Außenluft nun kühler als die Innenluft, so kann man durchs Lüften die Feuchtigkeit in den vier Wänden sogar reduzieren. Also: Egal, ob die Sonne scheint, es regnet oder schneit - regelmäßiges Stoßlüften ist das Um und auf einer schimmelfreien Bleibe.

Mythos Nr. 4: Essig hilft gegen Schimmel

Schimmelflecken mit Essig bekämpfen? Tun Sie's nicht! Erstens kann man dem Schimmel mit gewöhnlichem Haushaltsessig ohnehin nichts anhaben. Und zweitens verschlimmern Sie die Sache mit einer Essigbehandlung möglicherweise noch. Auf einer kalkhaltigen Wand aufgetragen kann Essig die Bildung von Schimmel nämlich begünstigen. Also: Finger weg von Essig! Was Sie dagegen sehr wohl verwenden können, ist Spiritus. Den bekommen Sie in jeder gut sortierten Drogerie.

Schimmel in der Wohnung
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Mythos Nr. 5: Ein bisschen Schimmel schadet nicht

Falsch! Auch schon ein bisschen Schimmel kann der Gesundheit schaden. Und hat die Konzentration der Schimmelsporen in der Luft erst mal ein gewisses Ausmaß erreicht, können unter anderem Hautekzeme, Schnupfen, Husten, Migräne und Asthma bronchiale die Folgen sein. Nicht gerade angenehm! Und vor allem nicht notwendig. Sobald Sie also Schimmel entdecken, entfernen Sie ihn. Handelt es sich um großflächige Flecken, lassen Sie einen Prefessionisten ran. Vermutlich sitzt der Schimmel dann schon in Putz, Wand oder Boden.

Mythos Nr. 6: Manchmal verschwindet Schimmel von selbst

Schön wär's! Dem ist aber leider nicht so. Die Wahrscheinlichkeit, dass Schimmel von selbst verschwindet, ist äußerst gering. Die Devise lautet daher: Handeln Sie umgehend! Wenn der Schimmelfleck noch nicht ausgewachsen ist, ist die Chance größer, dass Sie ihn höchstpersönlich entfernen können. Je größer er ist, desto schwieriger wird die Sache. Das Gemeine daran: Einmal eliminiert, heißt das noch lange nicht, dass der Schimmel ein für alle Mal weg ist. Die Sporen schwirren nämlich in der Luft herum. Und sobald sie eine passende Oberfläche finden, beginnt das Spiel von Neuem.

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