Weltrekord in Klagenfurt

Marino Vanhoenacker gewinnt in Kärnten in der Wahnsinnszeit von 7:45:58 Stunden

Eine übermenschliche Leistung beschert Marino Vanhoenacker eine neue Ironman-Weltrekordzeit und dem Wörthersee einen Eintrag in die Geschichtsbücher: In nur 7:45:58 Stunden schwamm der Belgier 3,8 Kilometer, fuhr 180 Kilometer auf dem Rad und lief schließlich einen Marathon ins Ziel. Ganz nebenbei hat der Belgier auch noch seinen sechsten Kärnten-Sieg in Folge geholt.

von
  • Bild 1 von 13

    Der Sieger und Weltrekordmann aus Belgien: Marino Voenhaecker

  • Bild 2 von 13

    Der Massenstart zum Klagenfurter Ironman

Er blieb gleich 4:29 Minuten unter der bisherigen Ironman-Rekordmarke, die sein Landsmann Luc van Lierde mit 7:50:27 am 13. Juli 1997 in Roth/Deutschland aufgestellt hatte.

"Ich habe mich schon in der Früh extrem stark gefühlt. Es war ein sehr brutales Rennen, aber es war das Rennen meines Lebens. Ich wollte den Weltrekord unbedingt auf meiner Lieblingsstrecke in Klagenfurt schaffen, aber jetzt bin ich ausgelaugt, ich habe nur Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen", stammelte der sichtlich gezeichnete Triumphator Vanhoenacker.

Nach der Überquerung der Ziellinie war der Belgier wie ein kleines Kind vor lauter Freude ausgelassen umhergehüpft. Doch nach diesem ersten großen Adrenalinstoß folgte der "Zusammenbruch". Vanhoenacker plagten - kein Wunder ob all der Strapazen und der Fabelmarke - Kreislaufprobleme, zitterte er doch zusammengekauert in einem Eck minutenlang am ganzen Körper. Erst als er sich wieder einigermaßen erholt hatte, war er in der Lage, die ersten Interviews zu geben.

Österreichischer Rekord durch Weiss
Neben Vanhoenacker, der sich traditionell auf der Radstrecke von den Konkurrenten abgesetzt hatte und danach in einer eigenen Liga fuhr, war auch Weiss überglücklich. Der Zweitplatzierte schrieb österreichische Triathlon-Geschichte: Der 30-jährige Niederösterreicher blieb in 7:57:39 Stunden als erster rot-weiß-roter Athlet unter acht Stunden. "Ich bin sehr stolz auf den zweiten Platz, weil ich ihn mit einer Zeit unter acht Stunden erreicht habe. Es gibt nur wenige Athleten auf der Welt, die das schaffen, das ist ein Traum", betonte der ehemalige Olympia-Teilnehmer im Mountainbike-Cross-Country-Bewerb. "Es ist eine Ehre, die rot-weiß-rote Fahne hochzuhalten, ein Wahnsinnserlebnis."

Weiss hatte im Schwimmen bereits sieben Minuten auf die Spitze eingebüßt. "Leider war das Schwimmen nicht optimal, aber dafür bin ich mit dem Marathon besonders zufrieden. Ich war noch nie so schnell über diese Distanz (2:43 Stunden, Anm.) in einem Ironman", erklärte Weiss, der Vanhoenacker zu seiner Ausnahmeleistung gratulierte. "Marino war heute außer Konkurrenz, das ist ein grandioser Weltrekord von ihm."

Neben dem Top-Duo strahlte auch der Este Marko Albert, der als Dritter in 8:08:17 gleich in seinem ersten Ironman den Sprung aufs Podest schaffte. "Ich wusste nicht, was mich erwartet, es war ja der erste Ironman für mich. Ich habe jetzt in der Kurzdistanz und in einem Ironman einen Podestplatz geschafft. Darauf bin ich sehr stolz, das schaffen nicht viele", gab der Balte zu Protokoll.

Die Rekorde purzeln
Die optimalen äußeren Bedingungen brachten neben dem Weltrekord und österreichischen Rekord auch noch einen Streckenrekord bei den Frauen. Die US-Amerikanerin Mary Beth Ellis siegte in 8:43:34 und sorgte damit für das beste Debüt einer Frau in einem offiziellen Ironman-Bewerb. Den bisherigen Klagenfurt-Rekord hatte seit dem 13. Juli 2008 die Deutsche Sandra Wallenhorst mit 8:47:26 gehalten. Titelverteidigerin Eva Dollinger aus Tirol musste sich diesmal in 9:05:13, womit sie gleich um 13:37 Minuten schneller als im Vorjahr bei ihrem Sieg war, mit Rang fünf zufriedengeben.