Preisunterschiede in der
EU: Wo das Leben billiger ist

Österreich liegt kostenmäßig um 6,6 Prozent über dem EU-Schnitt

Das Preisgefälle innerhalb der EU ist groß. Auch in Deutschland und Österreich etwa ist das Leben etwas teurer als im Schnitt der 28 Mitgliedsstaaten.

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EU: Wo das Leben billiger ist

Teures Dänemark, billiges Bulgarien: Das Preisgefälle innerhalb der Europäischen Union (EU) ist groß. Auch in Deutschland und Österreich etwa ist das Leben etwas teurer als im Schnitt der 28 Mitgliedsstaaten. Das Preisniveau der privaten Konsumausgaben lag 2016 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei den Deutschen um 3,6 Prozent darüber, in Österreich um 6,6 Prozent.

Am teuersten in der EU ist das Leben in Dänemark. Dort liegt das Preisniveau für Waren und Dienstleistungen einschließlich Mieten um 38,7 Prozent über dem Durchschnitt, gefolgt von Irland (plus 24,6). Vor allem Nahrungsmittel einschließlich alkoholfreier Getränke gehen in Dänemark ins Geld. Das gilt nach Daten der Europäischen Statistikbehörde Eurostat auch für Schweden, Österreich sowie für Luxemburg, Irland und Finnland.

Am größten ist die Preisspanne in der Union bei Alkohol und Tabak. Sie variiert um mehr als das Dreifache - vor allem wegen der unterschiedlichen Besteuerung. Wein, Bier, Zigaretten und Co kosten in Bulgarien etwa halb so viel wie im EU-Schnitt. Auch Ungarn, Polen und Rumänien sind günstiger. Irland (plus 75 Prozent) und Großbritannien (plus 62 Prozent) bitten Raucher und Alkoholkonsumenten dagegen kräftig zur Kasse. Finnland, Schweden und Dänemark langen ebenfalls deutlich zu.

Lebenshaltungskosten in Bulgarien am niedrigsten

Besonders heftig schlagen Hotelübernachtungen und Restaurantbesuche in Dänemark, Schweden und Finnland auf das Budget durch. Deutlich günstiger als im EU-Schnitt ist es für Reisende dagegen in Bulgarien, Rumänien und der Tschechischen Republik.

Insgesamt sind die Lebenshaltungskosten innerhalb der EU in Bulgarien am niedrigsten - dort müssen Verbraucher weniger als halb so viel zahlen wie im EU-Schnitt. Polen und Rumänien sind ebenfalls deutlich günstiger.

Allerdings ist der Wohlstand in der EU auch extrem ungleich verteilt. Am ärmsten sind die Bewohner Bulgariens. Sie können sich Eurostat zufolge nur knapp die Hälfte dessen leisten, was dem Durchschnitt entspricht. Auch andere osteuropäischen Länder wie Kroatien, Rumänien, Ungarn und Lettland stehen am unteren Ende der Liste. Deutschland zählt dagegen zu den Wohlstandsspitzenreitern, in denen Menschen sich besonders viel leisten können.

Die DZ Bank erwartet, dass die verfügbaren Einkommen der deutschen Bundesbürger dank des Konjunkturaufschwungs und der historisch günstigen Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter steigen werden. "Allerdings ist mit einer "Rückkehr" der Inflation zu rechnen". Der stärkere Preisauftrieb werde einen größeren Teil des Zuwachses aufzehren. Unter dem Strich rechnen die Experten mit einem Anstieg der Einkommen privater Haushalte von 1,2 Prozent in diesem Jahr (1,4 Prozent 2018). Das entspreche in etwa dem Durchschnitt der letzten sieben Jahre.

Das teuerste Land in Europa aus Verbrauchersicht ist die Schweiz, die nicht Mitglied der EU ist. Dort lag das Preisniveau im vergangenen Jahr um 61,5 Prozent über dem Schnitt der Staatenunion.

Nach Angaben des Bankenverbandes BdB hat der Euro gegenüber der Schweizer Währung von 1999 bis Mitte Mai dieses Jahres 32 Prozent an Wert verloren. Gegenüber dem britischen Pfund legte die Gemeinschaftswährung dagegen um 30 Prozent zu. Dort bekamen Reisende aus den 19 Ländern des Euroraums tendenziell also mehr für ihr Geld.

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