WM-Dritter und Rapid-Legende: Todestag von Gerhard Hanappi jährt sich zum 25. Mal

Der "St. Hanappi"-Architekt wurde nur 51 Jahre alt

Zum 25. Mal jährt sich am Dienstag (23. August) der Todestag der österreichischen Fußball-Legende Gerhard Hanappi. Der am 16. Februar 1929 geborene Allrounder (Abwehr, Mittelfeld, Sturm), mit 93 Länderspielen ehemaliger ÖFB-Rekord-Internationaler und siebenfacher Meister mit Rapid, wurde nur 51 Jahre alt. 1980 beendete eine schwere Krankheit das Leben von einem der besten österreichischen Fußballer aller Zeiten.

Ein Denkmal setzte sich der Architekt Hanappi mit der Planung des 1977 eröffneten Weststadions in Wien-Hütteldorf, Heimstätte des österreichischen Rekordmeisters Rapid. Der "Gschropp", wie der technisch brillante und einsatzfreudige Wiener auf Grund seiner geringen Körpergröße liebevoll gerufen wurde, hatte sein Architektur-Studium schon während seiner außerordentlich erfolgreichen Fußball-Karriere abgeschlossen. Im Oktober 1981, 14 Monate nach dem Tod der Rapid-Ikone, wurde die Arena in "Gerhard-Hanappi-Stadion" umbenannt.

Seine sportliche Laufbahn begann Hanappi 1943 im Alter von 14 Jahren bei Wacker Wien. Bereits fünf Jahre später, am 14. November 1948, wurde der Mittelfeld-Läufer erstmals in die Nationalmannschaft berufen und gab sein Debüt beim 2:2 gegen Schweden. Es war der Startschuss für eine wohl einzigartige Teamkarriere. Mit 93 Einsätzen (zwölf Tore) war Hanappi bis 1998 ÖFB-Rekord-Internationaler. Hinter Andi Herzog (103) und Toni Polster (95) belegt er Rang drei in der "Ewigen Einsatzliste" des ÖFB. Nach wie vor unerreicht sind aber die 55 Länderspiele in Folge, die Hanappi von 1948 bis 1956 absolvierte.

Am bisher größten Erfolg der österreichischen Fußball-Geschichte war der langjährige Teamkapitän (ab 1955) ebenfalls maßgeblich beteiligt. Bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz 1954 holte Hanappi mit Rot-Weiß-Rot Bronze. Die Teilnahme an der WM 1958 in Schweden und eine Einberufung in die FIFA-Weltauswahl gegen England (4:4) 1953 waren weitere Meilensteine in Hanappis Nationalteamkarriere, die 1962 zu Ende ging.

Die grün-weißen Sternstunden des Ausnahmespielers in 321 von 338 möglichen Partien für Rapid zwischen 1951 und 1964 sind ebenso zahlreich. Hanappi war nach langwierigen Transferstreitigkeiten von Wacker nach Hütteldorf gewechselt und gewann mit Rapid sieben Meistertitel, eine Cup-Trophäe sowie den Zentropa-Cup (1951). In der Saison 1960/61 schaffte er es mit dem Rekord-Titelträger bis ins Meistercup-Semifinale.

Nach dem Ende seiner Karriere 1965 wurde Gerhard Hanappi als erster Fußballer mit dem "Goldenen Verdienstzeichen der Republik" geehrt.

2003 verlieh Rapid-Trainer Josef Hickersberger dem baulichen Andenken zusätzlichen Glanz und taufte die vom österreichischen Sportler des Jahres 1955 entworfene Arena inoffiziell "Sankt Hanappi".

(apa)