Wirtschaftskrimi YLine: FORMAT bringt Insider-Ermittlungen

Ermittlungsakten enthüllen: Die Pleite des Internet-unternehmens YLine AG reißt zahlreiche Verdächtige in den größten Insiderskandal Österreichs

Staatsanwalt Georg Krakow hat zum Jahreswechsel den voluminösen Kriminalfall rund um die Pleite der Internetcompany YLine "geerbt". Seither überschlagen sich in der seit drei Jahren anhängigen Causa die Ereignisse. Die Ermittlungen weiten sich auf weitere 18 Personen, Stiftungen und Unternehmen aus. Der Verdacht: Insiderhandel.

Wirtschaftskrimi YLine: FORMAT bringt Insider-Ermittlungen

Erst vor drei Wochen hat YLine-Gutachter Thomas Keppert neue schwere Vorwürfe gegen Unternehmensgründer und Exchef Werner Böhm erhoben: Der Schaden im Gefolge der Pleite soll um 36 Millionen Euro höher sein als bisher bekannt.

Obwohl er sich bereits jetzt durch Hunderte Aktenordner buddelt, eröffnet Staatsanwalt Krakow gerade eine weitere Front: Ermittlungen gegen insgesamt 18 Personen, Privatstiftungen und Unternehmen.

Insider-Deals?
In dieser größten jemals in Österreich angelaufenen Insider-Ermittlung dreht sich alles um die Kernfrage, ob YLine-Vorstände, -Aufsichtsräte sowie deren Geschäftsfreunde ihr Wissen für den ebenso lukrativen wie schwunghaften Handel mit Aktien des eigenen Unternehmens genutzt haben.

In der FMA-Anzeige an die Staatsanwaltschaft wurden vorerst fünf Personen "wegen Verdachts auf Missbrauch von Insiderinformationen ... zur Anzeige" gebracht, für die bis zum Beweis des Gegenteils natürlich die Unschuldsvermutung gilt.

Wie schwierig sich die Ermittlungen im Detail gestalten, beweist der Fall der Spinola Stiftung in Liechtenstein - laut FMA "erscheinen Verkäufe aufklärungsbedürftig, aus denen sich ein Gewinn von 1,539 Millionen Euro ergibt" : Laut Ermittlungsakten des Innenministeriums wird ein Treuhänder für den Industriellen Ernst Hofmann hinter der Spinola vermutet.

Bei der Vernehmung des Hofmann-Geschäftsfreundes bissen sich Ermittler aber die Zähne aus: "Ich wurde angehalten, dass ich die Treuhandschaft nicht offenlegen darf."

Die ganze Story lesen Sie im FORMAT Nr. 11/04