Türkei-Krise muss
schnell gelöst werden

Was steckt hinter der Türkei-Krise und welche Auswirkungen hat sie auf Europa?

von Wirtschaftsexperte - Türkei-Krise muss
schnell gelöst werden
© Bild: KAYHAN OZER / TURKISH PRESIDENTIAL PRESS SERVICE / AFP

Der Wirtschaftswissenschafter Jörg Rocholl hält eine rasche Lösung der Türkei-Währungskrise für nötig, um gravierendere wirtschaftliche und politische Auswirkungen zu verhindern. "Daher ist es wichtig, dass diese Krise schnell gelöst wird", sagte Rocholl am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin.

"Ich glaube, die Hauptgefahr liegt eher darin, das jetzt viele Gefahrenpotenziale zusammenkommen", bewertete er die Bedeutung der Türkei-Krise für die Welt und führte dabei den Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie den anstehenden Brexit an. An sich wäre der Internationale Währungsfonds (IWF) die geeignete Institution, die der Türkei helfen könnte. Aber Rocholl zweifelte, ob der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bereit sei, dies zuzulassen.

Gefahrenpotenzial der Türkei-Krise für Deutschland und Europa

Zum Gefahrenpotenzial der Türkei-Krise für Deutschland und Europa sagte Rocholl: "Mit Griechenland ist diese Krise nicht zu vergleichen." Die Lage in der Türkei sei aber dennoch ernst. Für ausländische Banken, die dem Land Geld geliehen hätten, bestehe das Risiko von Zahlungsausfällen. Allerdings seien die deutschen Banken vergleichsweise wenig in dem Land engagiert. "Dementsprechend ist kein direkter Effekt auf Deutschland zu erwarten", sagte er. Für deutsche Firmen könnte der Lira-Verfall den Export in die Türkei erschweren.

Rocholl gab Erdogan ein hohes Maß an Mitschuld für die Fehlentwicklung in seinem Land. Was jetzt nottue, sei, die Rechtssicherheit in der Türkei wiederherzustellen, die Einmischung der Politik in die Wirtschaft zurückzufahren und die Unabhängigkeit der türkischen Zentralbank zu sichern.

»Unheilvoller Mix aus Handelsstreitigkeiten«

Rocholl ist Präsident der internationalen Wirtschaftshochschule ESMT in Berlin und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat des deutschen Finanzministeriums an.

Der Präsident des Bundesverbands Großhandel Außenhandel Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann, sieht durch die türkische Währungskrise Risiken für den Welthandel. Mit der Krise komme "nun ein weiterer Störfaktor zu dem unheilvollen Mix aus Handelsstreitigkeiten und gegenseitigen Strafzöllen hinzu", sagte Bingmann der "Heilbronner Stimme" vom Dienstag. Damit stiegen Unsicherheit und Instabilität und damit die Risiken für Welthandel und Weltwirtschaft.

"Die weltweite Vernetzung und die Integration in die globalen Handelsströme, die internationalen Produktions- und Lieferketten sowie die Finanzströme sind Basis unseres Wohlstands und zugleich auch dessen Achillesferse", betonte Bingmann. Speziell für Deutschland halte er die Auswirkungen der Währungskrise in der Türkei derzeit aber für überschaubar.

Kommentare

Henry Knuddi
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erdowahn mus seinen palast in hotel umbauen (100 zimmer) und wenn er dann zurücktritt könnts klappen

Henry Knuddi
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aus der traum eines möchtegern-monarchen

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