9 Fragen zur Arbeitslosigkeit

Zahl der Menschen ohne Job steigt. Entspannung wird auch für 2016 keine erwartet.

Die Regierung hofft mit ihrem heute präsentierten Wirtschafts- und Arbeitsmarktpaket rund 60.000 neue Arbeitsplätze in den nächsten Jahren zu schaffen und damit die Rekordarbeitslosigkeit zu dämpfen. "Wir müssen das Wirtschaftswachstum dringend verstärken", sagte Bundeskanzler Werner Faymann nach Ende des Arbeitsmarktgipfels am Freitag im Bundeskanzleramt. Tatsächlich steigt die Zahl der Menschen ohne Job. Entspannung wurde bis dato auch für 2016 keine erwartet. Wir liefern zehn Fakten rund um die Arbeitslosigkeit.

von Featurebild für Arbeitslosigkeit © Bild: Diane Diederich/istockphoto.com

1. Wie viele Österreicher sind derzeit arbeitslos?

2015 wird als Jahr mit der höchsten Arbeitslosenquote seit 1946 in die Geschichtsbücher eingehen. Ende September lag die Arbeitslosenquote inklusive Schulungsteilnehmer bei 9,9 Prozent. Insgesamt waren 391.417 Personen in Österreich ohne Job.

2. Wann gibt es Entspannung am Arbeitsmarkt - und wodurch?

Laut Prognosen wird die Arbeitslosenquote 2016 weiter steigen. ÖGB-Boss Erich Foglar sagt: "Wir brauchen nachhaltige Investitionen in Forschung, Infrastruktur und eine Bildungsoffensive sowie eine neue Verteilung der Arbeit, Arbeitszeitverkürzung und altersgerechte Arbeitsplätze."

3. Welche Branchen trifft es besonders hart?

Insbesondere Mitarbeiter aus den Bereichen Handel, Bau, Arbeitskräfteüberlassung und Tourismus sind von wachsender Arbeitslosigkeit betroffen. In diesen Branchen sind vielfach auch Ausländer beschäftigt - die derzeit besonders oft gekündigt werden (Anstieg: plus 25,8 Prozent).

4. Was bekommt man als Arbeitsloser - und wie lange?

Anspruch hat jeder, der in den letzten zwei Jahren zwölf Monate gearbeitet und mehr als das Geringfügige von 405,98 Euro verdient hat. "Arbeitslose" bekommt man für mindestens 20 Wochen. Sie beträgt etwa 55 Prozent vom Nettoeinkommen. Berechnung: ams.brz.gv.at/ams/.

5. Wie steht Österreich im EU-Vergleich da?

Österreich rangiert derzeit hinter Deutschland auf Platz fünf von 28 Ländern, ist aber in den vergangenen Monaten im Ranking deutlich abgerutscht. In Griechenland ist jeder Vierte arbeitslos, in Spanien liegt die Arbeitslosenquote bei 21,6 Prozent.

6. Warum sind immer mehr ältere Personen ohne Job?

Helmut Hofer, Arbeitsmarktexperte vom IHS: "Österreichs Bevölkerung wird älter, damit wächst auch die Gruppe 50 plus. Daher steigt die Arbeitslosigkeit." Sozialminister Rudolf Hundstorfer: "Wir werden heuer im Rahmen der Aktion 50 plus 250 Millionen Euro aufwenden, um Ältere wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren."

7. Wie lange sind Österreicher im Schnitt ohne Job?

Im Durchschnitt sind die Österreicher 129 Tage in der Arbeitslosigkeit, Wiener sogar 149 Tage. Den Weg zurück ins Berufsleben finden am raschesten die Salzburger nach 99 Tagen.

8. In welchem Verhältnis stehen Bildung und Arbeitslosigkeit?

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner: "Aus-und Weiterbildung schützen vor Arbeitslosigkeit. Daher müssen wir die Wissensgesellschaft in Österreich auf allen Ebenen ausbauen." Das zeigt auch die Statistik. Jeder zweite Arbeitslose hat nur die Pflichtschule abgeschlossen.

9. Was kostet die Arbeitslosigkeit den Staat?

Ein Arbeitsloser kostet den Staat rund 19.000 Euro pro Jahr. Nach aktuellem Arbeitslosenstand wäre das eine Gesamtbelastung von 7,2 Milliarden Euro für die Staatskasse.

Erich Foglar ÖGB-Präsident
Reinhold Mitterlehner Wirtschaftsminister, ÖVP
Rudolf Hundstorfer Sozialminister, SPÖ

Kommentare

@christian95:
bla, bla und gähn.

10. Frage:
Warum inprortiert die Regierung noch weitere Arbeitslose, obwohl wir schon im Land Rekordarbeitslosigkeit haben????

Warum wird nie etwas darüber gesagt, wie viel uns die Flüchtlinge kosten?

christian95 melden

11.Frage: Warum holt die Regierung weitere Arbeitslose ins Land?
Obwohl wir jedes Monat neue Rekordarbeitslosenzahlen haben, werden weiterhin neue Arbeitslose importiert die keine Aussicht auf einen Job haben.

freud0815 melden

wir suchten haenderingend mitarbeiter in wien, aber englisch und deutsch sind pflicht und da happerte es halt. um deine frage als beispiel zu nehmen, die sprache unterscheidet sich-auf deutsch sagt man *jeden monat*, anGEbot, kasse, usw. die firmen in der SW branche hatten grosse hoffnung in wien als plattform ost und mussten leider zum grossteil wieder outsourcen....

Ivoir
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Zu diesem Artikel würde mich konstruktive Vorschläge der FPÖ interessieren?

christian95 melden

Ist das nicht die FPÖ die an den Grenzen steht und die mit den Taferln "willkommen" winken?
Jene die illegal in unser Staatsgebiet eindringen, die kein Deutsch verstehen, sichern auf einmal unsere Pensionen und Sozialleistungen.
Ich glaub´s.

Elcordes melden

@Ivoir, am Flughafen arbeiten zum Beispiel hunderte Arbeitskräfte au Bratislava und Ungarn. Die Arbeit ist für Österreicher nicht schlecht und man sollte mal halt mehr zahlen. Ich habe auch einen deutschen Arbeitgeber im Management aber man bezahlt in Österreich lieber ausländische Arbeitskräfte weil die billiger sind. Die FPÖ würde so etwas abstellen. So viel zu Deiner Frage FPÖ.

Oberon
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@Elcordes, eigentlich sollte das schön langsam JEDER wissen, dass ausl. Arbeitskräfte weniger bezahlt bekommen. DIE steigen dabei jedoch gut aus, weil sie in ihrer Heimat viel weniger verdienen, als in Ö. Arbeitergeber, die Dumpinglöhne anbieten, sind u.a. für die hohe Arbeitslosigkeit von Österreichern
verantwortlich. Da sollte einmal angesetzt werden!

higgs70
higgs70 melden

@Elcordes
Und wie würde die das abstellen?Würde die FPÖ Unternehmen zwangsverpflichten nur Österreicher einzustellen oder mehr zu bezahlen?

Und wenn die FPÖ das wirklich wollte,frage ich mich, warum sie (siehe parlament.gv.at) am 20.11.14 ein Gesetz verhindern wollte,das Lohn-und Sozialdumping stärker bekämpft (z.B.durch die Anhebung von Strafen und automatische Information bei Unterentlohnung)?

Oberon

5. Warum werden die AL-Zahlen nach EU-Berechnung nie veröffentlicht?
Seltsam bei der Berechnung ist, dass geringfügig Beschäftigte, wenn's um Kurszuweisungen geht, NICHT berufstätig sind, aber bei der AL-Statistik schon!

7. Das ist wieder einmal eine typische Antwort eines sogenannten Experten. Aussagekraft gleich NULL! Da könnte man gleich das Orakel befragen.

Hilf für die Flüchtlinge, sie brauchen alles.

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