5 essentielle Fragen zum
Reifenwechsel im Winter

In jedem Winter stellen sich Autofahrer die Frage, ab wann die Winterreifen an ihren Fahrzeugen angebracht werden müssen. Und ob es eine generelle Pflicht gibt, in der kalte Jahreszeit die Reifen zu wechseln. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Wechsel auf die Winterreifen zusammengefasst,

von Winterreifenpflicht - 5 essentielle Fragen zum
Reifenwechsel im Winter © Bild: shutterstock

1. Gibt es eine Winterreifenpflicht?

Die Antwort ist: jein, denn es hängt immer vom Wetter ab. Ab 1. November gilt für Fahrzeuge auf Österreichs Straßen wieder die situative Winterausrüstungspflicht. "Das bedeutet, dass bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen - also bei Schnee, Schneematsch oder Eis auf der Fahrbahn - Winterreifen auf allen Rädern montiert sein müssen", erläuterte ÖAMTC-Jurist Alexander Letitzki.

2. Wann muss ich von Sommerreifen auf Winterreifen wechseln?

Von Oktober bis Ostern - das ist die Faustregel für die Winterreifen. Falsch machen kann man damit nichts. Mancher wird jedoch anmerken - vor allem bei dem diesjährigen Herbst - dass Oktober verfrüht ist.

Tatsächlich sind Winterreifen erst bei Schnee und Glatteis zwischen 1. November und 15. April vorgeschrieben.

Allerdings warnen Experten immer wieder, dass sich der Bremsweg mit Sommerreifen schon ab einer Temperatur von 10 Grad Celsius deutlich verlängert.

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3. Warum sollte ich Winterreifen aufziehen?

Für viele Autofahrer ist der Reifenwechsel eine nervige Pflicht Doch es gibt gute Gründe, ein paar hundert Euro in einen Satz Winterreifen zu investieren und nicht das ganze Jahr über mit Sommerreifen unterwegs zu sein.
Nässe, Kälte und Glätte stellen im Winter an Autoreifen eine spezielle Herausforderung. Weil die Bodenhaftung dann besonders gut sein muss, sollte dann von Sommer- auf Winterreifen gewechselt werden.

Die Sommer-Gummimischungen verhärten sich bereits bei Temperaturen im niedrigeren Plus-Bereich und verlieren ihre gute Haftung auf den Straßen, wie Tests des ÖAMTCs ergaben.

Die Winterreifen bleiben bei Kälte weich, wodurch sie auch bei Schnee und Eis für den nötigen Grip auf der Straße sorgen. Die Investition in Winterpneus lohnt sich also spätestens dann, wenn ein Auffahrunfall bei Glätte durch ein besseres Bremsverhalten der Reifen verhindert werden kann.

4. Muss ich Strafen fürchten wenn ich keine Winterreifen nutze?

Ist das Fahrzeug in der Winterzeit (1.November bis 15 April) nicht mit den richtigen Reifen ausgestattet, riskiert der Autobesitzer Geldbußen und den Versicherungsschutz. Die Kaskoversicherung kann bei einem Unfall zumindest einen Teil der Leistungen verweigern.

"Wer sich nicht an die Winterausrüstungspflicht hält, muss mit einer Verwaltungsstrafe rechnen. Abgesehen davon drohen nach Unfällen zivil- und oft sogar strafrechtliche Folgen", betonte Letitzki. Der Experte empfiehlt daher, mit dem Reifenwechsel nicht auf den ersten Schnee zu warten.

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5. Wie lange kann ich meine Winterreifen nutzen?

Neureifen werden meist mit acht Millimeter Profiltiefe ausgeliefert und haben dann den besten Grip. Laut Gesetz müssen die Winterreifen über eine "M+S"-Kennzeichnung verfügen und mindestens vier Millimeter Profiltiefe aufweisen. Als Alternative ist es zwar erlaubt, Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern zu montieren, sofern die Straße durchgehend mit Schnee oder Eis bedeckt ist - der ÖAMTC rät jedoch davon ab.

Im Video: ÖAMTC-Winterreifentest