Kängurus im Garten?

von Wildtiere - Kängurus im Garten? © Bild: News/Ian Ehm

Kollisionen mit Kängurus gehören zu den traurigen und gefährlichen Vorkommnissen in Australiens Alltag. 88 Prozent aller tierischen Unfallopfer auf den Straßen des fünften Kontinents sind Kängurus.

Unglaublich, aber Tatsache: Vor wenigen Tagen wäre ein Beuteltier beinahe auch in Österreich bei einem Verkehrsunfall umgekommen. Ein Autofahrer konnte in letzter Sekunde auf der Mattseer Landesstraße in Salzburg einem weißen Känguru ausweichen. Polizisten brachten mithilfe von Feuerwehrleuten das verschreckte Wesen in Sicherheit. Eine Tierärztin versorgte das Känguru, bis seine Besitzerin ausfindig gemacht wurde.

Das Salzburger Känguru ist kein Einzelfall in Österreich. Denn das Gesetz erlaubt die private Haltung von Vertretern der Spezies Macropodidae, wenn die Bedingungen erfüllt werden. Ein Außengehege von mindestens 500 und ein Stall von 25 Quadratmetern reichen für größere Arten.

© Shutterstock.com Kängurus: Wappentiere Australiens

Ein österreichischer Garten aber, auch wenn er noch so groß ist, kann dem Wappentier Australiens kein ideales Zuhause bieten. Darüber sind sich Zoologen, etwa der Wildtierexperte Thomas Pietsch vom Tierschutzverein Vier Pfoten, einig. Kängurus sind keine Haustiere. Artgerechte Haltung kann das Leben in der freien Natur nie ersetzen.

Der Fall des geretteten weißen Kängurus in Salzburg sollte abermals Anlass geben, die Tierhalteverordnung in Österreich neu zu überdenken. Vor allem, was Wildtiere anlangt.

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