Hungern lassen?

von Wildtiere - Hungern lassen? © Bild: News/Ian Ehm

Massiver Schneefall stellt Wildtiere zweifellos vor große Herausforderungen. Für Hirsche, Rehe und andere Spezies wird die tägliche Suche nach Futter zum Überlebenskampf. Die Frage, ob man die wilden Waldbewohner füttern soll, polarisiert Tierschützer. Die einen fürchten, dass sie ohne menschliche Hilfe verhungern, die anderen behaupten, dass mit zusätzlicher Fütterung noch mehr Schaden angerichtet wird.

News frage nach. Bernhard Kohler, Leiter des Programms Großschutzgebiete und Wald vom WWF Österreich: "Unsere Wildtiere sind an sich gut auf winterliche Witterungsextreme eingestellt. Wenn sie ungestört bleiben, sind sie wahre Energiesparkünstler und können vorübergehende Nahrungsengpässe gut überstehen." Gefährdet seien vor allem kranke und schwache Tiere. Dass einige von ihnen einen strengen Winter nicht überleben, entspricht einer natürlichen Auslese. Das klingt brutal, aber das ist die Natur. Eine natürliche Begrenzung des Wildbestandes sei für den Wald und auch für seine Bewohner überlebenswichtig, meint Kohler. Ein Widerspruch? Keineswegs. Denn zu viele Rehe würden ihren eigenen Lebensraum durch den Verbiss der Baumrinden zerstören.

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Wer tatsächlich den Waldtieren helfen will, halte sich fern von ihnen. Lassen Sie die Tiere in Ruhe, drängen Sie ihnen kein Futter auf, lärmen Sie nicht. Hirsch und Reh würden ohnedies nur vor Ihnen flüchten. Das raubt den Tieren unnötig Kraft, die sie zum Überleben brauchen.

Ganz wichtig: Bleiben Sie auf den gekennzeichneten Wegen und denken Sie daran, Ihren Hund an die Leine zu nehmen. Hirsche und Rehe werden es Ihnen danken.

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