Wiener U-Bahn feiert 30-jähriges Jubiläum:
1978 erste Fahrt auf der Strecke der U1

"U-Bahn auf Probe" bereits 1976 auf Wiener U4-Linie Derzeit umfasst das Netz fünf Linien mit 90 Stationen

Wiener U-Bahn feiert 30-jähriges Jubiläum:
1978 erste Fahrt auf der Strecke der U1

Nach dem ersten Abschnitt wurden zunächst zwölf weitere Teilstrecken des aus U1, U2 und U4 bestehenden U-Bahn-Grundnetzes eröffnet. Eine echte Neubaustrecke stellte dabei nur die U1 dar, dafür verläuft sie teilweise oberirdisch und wurde - in Erwartung des Zentral- bzw. Hauptbahnhofs, dessen Realisierung erst jetzt in Angriff genommen wird - am Südbahnhof vorbei gebaut.

Unterpflasterstraßenbahn
Die U2 basiert auf der 1966 eröffneten "Unterpflasterstraßenbahn" zwischen Karlsplatz und Alser Straße, die U4 auf Otto Wagners Stadtbahn zwischen Hütteldorf und Heiligenstadt entlang des Wienflusses und des Donaukanals. Im September 1982 war mit der Inbetriebnahme der U1-Strecke Praterstern-Kagran die erste Ausbauphase abgeschlossen.

In der zweiten Ausbauphase folgten ab 1983 die Linien U6 und U3 (die anfangs geplante Linie U5 wurde nie realisiert). Im Oktober 1989 war das Kernstück der U6 zwischen Philadelphiabrücke und Heiligenstadt fertig. Durch ihre bis 1996 erfolgte Verlängerung nach Siebenhirten und die Umleitung via Spittelau nach Floridsdorf wurde sie zur längsten U-Bahn-Linie Wiens.

Ausnahmefall U6
Auch die U6 basiert entlang des Gürtels auf Wiens Stadtbahn aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist zudem die einzige Linie, die nicht mit "Silberpfeil"-Garnituren bzw. deren Nachfolgern, den V-Wagen, betrieben wird. Die Adaptierung wäre zu teuer gekommen und hätte historische Bauteile - darunter Otto Wagners Wientalbrücke - gefährdet. Deshalb sind bis heute Stadtbahn-Garnituren in Kombination mit Niederflurzügen unterwegs, die den Strom per Oberleitung und nicht aus einer seitlichen Stromschiene beziehen.

Auf der U3 konnte man 1991 von Erdberg zum Volkstheater fahren, danach wurden Mariahilfer Straße und Westbahnhof erschlossen. Im Dezember 1998 wurde die westliche Verlängerung der U3 bis Ottakring eingeweiht und im Dezember 2000 in Simmering der Ausbau in östlicher Richtung abgeschlossen.

U2-Ausbau seit April
In der dritten Ausbaustufe der Wiener U-Bahn wird seit April 2000 an der Verlängerung der U2 Richtung Prater und Donaustadt gearbeitet. Im Juli 2007 wurde eine vierte Ausbaustufe zwischen Wien und dem Bund paktiert. Die U2 wird dabei zum Flugfeld Aspern (2009 bis 2013) und zur Gudrunstraße (2014 bis 2019) verlängert, die U1 nach Rothneusiedl (Ende 2010 bis 2015). Investiert werden insgesamt 1,85 Mrd. Euro. Das Wiener U-Bahn-Netz wird dann 89 Kilometer lang sein und über 116 Stationen verfügen. Im Paket inkludiert sind auch die Planungskosten für eine fünfte Stufe, in der die U6 nach Stammersdorf und die U4 nach Auhof kommen könnte. (apa/red)