Die Forscher um Paul Kosma vom Department für Chemie der Universität für Bodenkultur Wien modifizierten durch chemische Synthese die Zellwandstruktur eines Bodenbakteriums, das Pflanzen befällt. "Wir haben damit die HIV-Hülle nicht exakt nachgebildet, sondern etwas verfremdet gelassen, damit die Immunantwort besser ausfällt, und das war auch tatsächlich der Fall", sagte Kosma.
Sie stellten damit Immunseren her und konnten gemeinsam mit kanadischen Kollegen beobachten, dass deren Antikörper bei fünf von sieben HIV-Stämmen neutralisierende Aktivität zeigen. "Es gibt Aids-Patienten, die im Verlauf von zwei bis drei Jahren solche Antikörper entwickeln. Wir können diese nun praktisch sofort bekommen", so der Chemiker. Er halte den Ansatz für vielversprechend, um vielleicht doch noch einen Aids-Impfstoff hervorzubringen.