Wiener Fiaker: Verordnete Freizeit für Pferde laut VfgH rechtmäßig

Unternehmer beklagte Einschränkungen beim Einsatz der Tiere

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In Wien dürfen seit heuer Fiaker nicht mehr unterwegs sein, wenn die Temperatur an einem Tag auf 35 Grad Celsius oder mehr steigt. Zudem darf ein Zugpferd generell nur mehr an 18 Tagen im Monat für die Fiakerfahrt eingesetzt werden. Auch das Auffahren auf die Standplätze ist nur zu gewissen Zeiten, nämlich von 11.00 bis 22.00 Uhr, gestattet.

Laut "Presse" hat sich ein Unternehmen an den VfGH gewandt, das vier Gespanne mit jeweils zwei Pferden betreibt. Wenn es heiß sei, könne man dem Geschäft nun gar nicht mehr nachgehen, klagte die Firma laut dem Bericht. Und auch sonst sehe das Gesetz Beschränkungen vor, die gegen verfassungsrechtlich eingeräumte Rechte (genannt wurden Freiheit der Erwerbsbetätigung, Unversehrtheit des Eigentums, Gleichheitssatz) verstoßen würden.

Der VfGH teilte diese Ansicht laut "Presse" nicht. Die Bestimmungen würden im öffentlichen Interesse liegen, hieß es in der Entscheidung. Den Pferden würde die nötige Regeneration ermöglicht. Sie seien auch nicht einer dauerhaften Belastung durch Hitze ausgesetzt. Die Beschränkungen seien deshalb angemessen. "Die Nachteile von Fiakerunternehmen durch die zeitliche Beschränkung des Einsatzes von Pferden wiegen weniger schwer als die durch diese Beschränkungen erreichten Vorteile für die Gesundheit der zum Einsatz kommenden Tiere und für die Sicherheit der übrigen Verkehrsteilnehmer", hieß es laut dem Bericht in der höchstgerichtlichen Entscheidung.

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