Strache bis zuletzt zuversichtlich

Hochrechnungen: Der Einzug des Ex-FPÖ-Chefs ist gescheitert

Der Einzug des Team HC Strache in den Wiener Landtag ist laut Hochrechnung gescheitert. Strache verpasste die notwendige Fünfprozenthürde. In der Urnenwahl kam er auf 4,32 Prozent, letztlich dürfte des Ergebnis noch schlechter ausfallen: Die ARGE Wahlen-Hochrechnung sieht Strache bei 4 Prozent, SORA bei 3,6 Prozent.

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Der ehemalige Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte zuvor die Hoffnung, mit seinem Team Strache in den Gemeinderat einzuziehen, noch nicht aufgegeben. "Ich bin zuversichtlich, dass wir noch deutlich über fünf Prozent kommen", sagte er im ORF nach den ersten Hochrechnungen, die bereits alle das Team HC mit großer Wahrscheinlichkeit draußen sahen.

Schuld am Abschneiden der FPÖ sei die derzeitige Führung, denn diese habe "herzlos" eine Spaltung herbeigeführt. Diese habe viele Menschen "nicht nur verletzt, sondern vor den Kopf gestoßen". Seine Nachfolger hätten "eiskalt und herzlos" agiert und die freiheitliche Familie zerstört. Sie müssten daher ersetzt werden, sagte Strache.

Freude bei Wiener SPÖ

Die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler von der SPÖ freut sich ungemein über das Wahlergebnis am heutigen Sonntag und den Nicht-Einzug von Heinz-Christian Strache in den Gemeinderat. "Diese Stadt hat ein klares Zeichen gesetzt", sagte sie. Ihre Kollegin, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal, betonte, dass sie den Abend genießen und sich erst in den nächsten Tagen Gedanken über den künftigen Koalitionspartner machen wolle.

Strache könnte Bezirksrat werden

Wenn Strache mit ziemlicher Sicherheit auch nicht in den Wiener Gemeinderat einziehen wird, könnte er Bezirksrat werden, falls er dies möchte. Denn die Partei wird wohl in einigen Bezirksparlamenten vertreten sein. Noch gibt es keine Mandatszuteilungen, da auch die Auszählung der Briefwahlstimmen noch nicht abgeschlossen ist. Die Mandatsverteilung wird erst dann errechnet, wobei Faktoren wie die Anzahl der Wahlberechtigten und die Wahlbeteiligung berücksichtigt werden. Eine Eintrittshürde wie auf Gemeindeebene gibt es für die Bezirke jedenfalls nicht.

Somit ist noch nicht genau vorherzusagen, in welchen Bezirksvertretungen die HC-Partei sitzen wird. Allerdings, so ist im Rathaus zu vernehmen, wird die Partei in Bezirken, wo man um die fünf Prozent erringen konnte, wohl jedenfalls mit dabei sein. Das ist laut ORF-SORA-Hochrechnung etwa in Favoriten, der Donaustadt oder auch in Floridsdorf der Fall. Strache wird dann auswählen können: Er hat nämlich in allen 23 Bezirken kandidiert.

Eine Entscheidung ist in der Partei aber noch nicht gefallen. "Wir haben da noch gar nichts beratschlagt", sagte der Generalsekretär des Teams, Christian Höbart. Man wisse noch nicht, wo es wie viele Mandate geben werde. Erst wenn dies bekannt sei, werde man entsprechende Entscheidungen treffen. Auch sei noch unklar, in welchen Bezirksvertretungen man nur über einzelne Bezirksräte verfügen werde und wo man auf Klubstärke komme, gab Höbart zu bedenken.