Der Bürgermichl

Michael Häupl konnte das "Rote Wien" noch einmal verteidigen

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Die heute 20-jährigen Wienerinnen und Wiener haben keinen anderen Bürgermeister als Michael Häupl erlebt. Sie kennen ihn als gemütlichen Schmähführer, mächtigen Stadtchef und als Ur-Wiener, der auch das Granteln beherrscht. Dabei wurde Häupl in Altlengbach in Niederösterreich geboren und kam erst als Biologie- und Zoologiestudent nach Wien. 1983 wurde er Gemeinderat, fünf Jahre später Umweltstadtrat. 1994 folgte er seinem politischen Ziehvater, dem legendären Bürgermeister Helmut Zilk, im Amt nach. Damals schien es aussichtslos, dass Häupl einmal populär wie Zilk werden könnte oder dass er mehr als doppelt so lang im Amt bleiben würde.

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    Wien- Wahl 2015

    Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) bei der Wahlfeier der SPÖ im Rahmen der Gemeinderats- und Landtagswahl am Sonntag, 11. Oktober 2015, in Wien.

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    Wien- Wahl 2015

    Bgm. Michael Häupl (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Renate Brauner

Gleich bei der ersten Wahl, die er als Bürgermeister zu schlagen hatte, verlor Häupls SPÖ die absolute Mehrheit. Aus dieser Niederlage zog Häupl seine Lehren. Er baute die SPÖ um und spann mit Freunden in Politik, Wirtschaft und Medien ein dichtes Netzwerk der Macht. Er verpasste der Stadt einen Modernisierungsschub und baute sie als Wissenschaftsstandort aus. Denn der Bürgermeister mit dem Fiaker-Image ist davon überzeugt, dass die Zukunft der stark wachsenden Stadt in der „wissensbasierten Ökonomie“ liegt. Seine Lieblingsthemen, neben dem Fußball, sind der (Gratis-)Kindergarten als Bildungsstätte und die Stärkung von Universitäten, die Forcierung von Wissenschaft und Forschung – gern bei einem oder auch mehr G’spritzten. Das Gerede über seine Liebe zum Wein kratzt ihn nicht, er macht lieber selbst einen Schmäh darüber. Häupl sagt, im Wirtshaus erfahre er stets, was die Wiener denken und was sie umtreibt. Wenn ein Teil der Bevölkerung „die Ausländer“ und „die Flüchtlinge“ zum Teufel schicken will, weicht er der Diskussion nicht aus. Seine klare Haltung für Menschen in Not wurde zu seinem stärksten Argument im Wahlkampf.

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    Michael Häupl

    Weinbauer Hans Schmid und ein gut gelaunter Michael Häupl während einer Weinleseaktion kurz vor der Wahl

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    Michael Häupl

    Michael Häupl bei der Wien Wahl 2015 in der Ottakringer Brauerei

Seit vielen Jahren gilt Häupl als mächtigster Mann der Sozialdemokratie. Sein Wort war entscheidend, wenn Bundesparteichefs gekürt, gehalten oder abmontiert wurden. Es ist auch kein Zufall, dass er sich mit Erwin Pröll, dem mächtigsten Mann in der ÖVP, gut versteht. Die „zwei Alpha-Tierchen“ (Häupl) konnten und können zu jeder Zeit jeder Bundesregierung das Leben schwer machen.

Michael Häupls Rede im Festzelt

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Dass seine fünfte Wien-Wahl als Bürgermeister zur schwersten werden könnte, dass die FPÖ die Bastion des „roten Wien“ gefährden kann, hat Michael Häupl nicht erwartet. Er wollte zeigen, dass er’s noch einmal kann wie kein anderer. Tatsächlich hätte die SPÖ ohne ihn deutlich schlechter abgeschnitten.

Michael Häupl
© Trend/Lukas Ilgner Michael Häupl

Kommentare

Wien bleibt Wien, das war schon immer eine gefährliche Drohung.

rrrudi05 melden

Es hat sich nichts geändert und es wird sich auch nichts ändern, es wird weitergewurschtelt wie bisher mit der Angst, dass ihnen die Rechten am Nacken sitzen. Ja, Wien ist anders, Mutlos und ohne Visionen !

neusiedlersee melden

Die Stadt hat den Bürgermeister und seine ihm Ergebenen, die es verdient. Die Frage ist nur, ob er uns nicht vor noch Schlimmeren bewahrt hat. Mir hats gegruselt wie ich im ORF in die FPÖ Zentrale geschaut hat. Brüllende und hupfende Affen, Anhänger, die wie Hunde heulten und Unerzogene,welche die Reporterin nicht zu Wort kommen ließen.

Oberon
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Also, dass Strache den Häupl überholt, habe ich nicht ernsthaft angenommen, aber einen ordentlichen Denkzettel hat der Michel doch bekommen. :-) Nach seinem Gesichtsausdruck, der dem einer
Zwiderwurzn recht ähnlich war, zu schließen, war er mit dem Wahlergebnis nicht wirklich zufrieden.
Klar, dass er vor der Kamera keinen hysterischen Anfall gekriegt hat, den kann er jedoch bei seinem .....

Oberon
Oberon melden

... Leib- und Magen-Heurigen ja nachholen, schließlich lautet sein Wahlmotto doch "a Gspür fürn Wein"... sorry, "a Gspür für Wien" soll es natürlich heißen. Gar schnell hat man sich verschrieben. :-)

Nudlsupp melden

Klar, wenn einem nichts mehr einfällt, beleidigt man halt wieder. Aber von Ihnen, Oberon, ist man hier ja nichts anderes mehr gewohnt. Ihr leidenschaftlich homosexueller Troll...... Das sind doch die Bezeichnungen, die Sie für mich gefunden haben? :-) Sie sind so armselig, daß mir schon langsam schwer fällt, noch über Sie zu lachen.

11223344 melden

na klar, jetzt sind unsere sozialschmarotzer von rot wieder an der tastatur ............. gell suppie

Eloy melden

Ich esse hier und da gerne eine Nudelsuppe. Warum?
Was die rechten in Kärnten geleistet haben sehen wir ja. Unsere Staatsbürgerschaft sehen die als "Part of the Game".

Nudlsupp melden

Ja mein lieber 1234. Beleidigen Sie mich ruhig grundlos in dieser für Sie schweren Stunde. Wien hat heute gezeigt, daß 68% der Wähler weder grenzdebil, noch Menschenhasser, noch geistig benachteiligt sind. Das finde ich in Ordnung. Und Sie weinen sich jetzt in den Schlaf, und morgen früh beleidigen Sie einfach weiter. Zu mehr reicht es bei Ihnen eh net. :-)

Nudlsupp melden

P.S.: Aber vielleicht haben Sie Recht. Ich war glücklicherweise in der Lage, Zeit meines Lebens für mich selbst zu sorgen, und habe noch nie einen Euro an Sozial- oder Transferleistungen benötigt. Vielleicht habe ich deswegen keinen Hass auf die Ausländer. Mir hat keiner die Arbeit weg genommen. Ich brauche keinen Sündenbock...Gescheiterte Existenzen wie die 1234´s und Oberons hier scheinbar schon

giuseppeverdi melden

Wo Nudelsupp eine "schwere Stunde" für 11223344 ortet bleibt wohl seinem eigenen, kaum vorhandenen Intellekt vorbehalten. Rund 5 Prozent Verlust ist wohl kaum ein Anlass in Jubel auszubrechen. Das ist wohl eher ein Grund von einer schweren Stunde für Sie zu sprechen. Und woher Sie den Schluss ziehen, dass die anderen 68 Prozent nicht Strache gewählt haben, weil Sie dessen Politik ablehnen......

giuseppeverdi melden

.....ist mehr als verwegen oder haben Sie jeden Einzelnen der nicht Strache gewählt hat befragt, ob er das wegen der von Ihnen angeführten Gründe getan hat? Diese Totschlagargumente verwenden die Links - Linken immer wieder. Am liebsten würden sie auch noch behaupten, dass die Nichtwähler deshalb nicht zur Wahl gegangen sind, weil der Strache kandidiert hat.

M-I-P melden

Ich lese täglich (beruflich bedingt) Berichte von Gerichtsvollziehern die lauten:
1.) Schuldner lebt im Ausland und kommt 1x im Monat nach Wien die Sozialhilfe zu beheben.
2.) Schuldner kann kein Deutsch od. Schuldner kann weder lesen noch schreiben
3.) Schuldner benützt Adresse nur als Post- bzw. Deckadresse zwecks Gewährung Arbeitslosengeld od. Mindestsicherung.
Weiter so schönes Wien!

neusiedlersee melden

Mein Wunsch war SPÖ 25% und Häupl geht. Das wäre die Chance wieder eine Sozialdemolratische Partei in Wien aufzubauen. Diktator und Menschenverachter H. bleibt. Daran ist nichts zu ändern.

Nudlsupp melden

@Verdi: Machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe kein rotes Parteibuch, ich hatte auch noch nie eines. Mich freut es nur, daß das blaue Wunder ausgeblieben ist. Im übrigen finde ich es erstaunlich daß Beleidigungen wie Sozalschmarotzer, hier vollkommen unkommentiert bleiben aber jede Kritik an rechtslastiger Politik einen Shitstorm nach sich zieht

Matilda Jurikov

geh doch heulen, vl. nimmt dich dein HC mit nach Ibiza samt Nikotinpflaster.. . mimimimi

immerwieder melden

.... er wird halt NOCH blader werden, es wird NOCH mehr defizit geben, es wird NOCH mehr verfilzung stattfinden. ok - ihr habt es so gewollt. no mercy

Nudlsupp melden

Zumindest mehr gewollt, als diese unappetitiliche Alternative. Thats it.

neusiedlersee melden

Ich bin nicht sicher, ob "der Wähler" das gewollt hat. Es hat sich halt so ergeben. Ich sehe keinen Sinn mehr in dieser Art von Wahlen. Das System gehört reformiert. Aber dafür werden sich die Nutznießer des Systems hüten. Auch die Blauen.

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