Gastherme defekt: Wienerin starb an Kohlenmonoxid-Vergiftung

21-Jährige brach beim Duschen bewusstlos zusammen - Bereits zweite CO-Tote heuer

Eine 21 Jahre alte Frau ist am Samstag in Wien-Landstraße an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben. Ursache für den Unfall war eine defekte Gastherme. Die junge Frau war beim Duschen im Badezimmer bewusstlos zusammengebrochen. Ihre Familie brach die Tür auf und verständigten die Rettung. Reanimationsversuche blieben vergeblich.

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Wien - Gastherme defekt: Wienerin starb an Kohlenmonoxid-Vergiftung

Die Einsatzkräfte waren gegen 16.00 Uhr in die Wohnung in die Obere Bahngasse gerufen worden. Während die junge Frau duschte, stieg die Kohlenmonoxid-Konzentration im Badezimmer so schnell an, dass sie zusammenbrach, bevor sie die Tür hätte öffnen können. Ihrer Familie fiel erst auf, dass etwas nicht stimmt, als die 21-Jährige lange nicht aus dem Badezimmer kam. Als sie die Tür auftraten, lag die Frau bereits bewusstlos am Boden.

Frau starb an Ort und Stelle

Als Rettungsdienstmitarbeiter eintrafen, schlug deren standardmäßig mitgeführtes CO-Warngerät Alarm. Sie brachten die 21-Jährige ins Stiegenhaus und versuchten noch, sie wiederzubeleben. Die Frau starb noch an Ort und Stelle, sie war zu lange einer hohen CO-Konzentration ausgesetzt gewesen. Die Familienmitglieder blieben unverletzt, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler.

Die Rettungskräfte verständigten die Berufsfeuerwehr. Mit Atemschutzgeräten öffneten die Feuerwehrleute die Fenster und belüfteten die Wohnung mit einem Hochleistungslüfter. Außerdem wurden sämtliche Wohnungen des Hauses kontrolliert, die Bewohner ins Freie gebracht.

Therme stark verschmutzt

Der Inspektionsrauchfangkehrer der Berufsfeuerwehr stellte als vermutliche Ursache eine stark verschmutzte Gastherme fest. Die 21-Jährige ist bereits die zweite Kohlenmonoxid-Tote in Wien, erst vor rund drei Wochen starb ein 16-Jähriger bei einem Unfall in Margareten. Damals war ein mobiles Klimagerät die Ursache gewesen.

Feuerwehr: Therme unter normalen Umständen absolut sicher

Im Fall der 21-Jährigen war die Therme offenbar nicht serviciert und stark verschmutzt. Die Feuerwehr betonte, dass unter normalen Umständen eine Gastherme absolut sicher ist. Probleme mit einer erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Konzentration kann es dann geben, wenn Therme oder Rauchfang nicht oder nur schlecht gewartet sind, es besonders heiß ist oder wenn Ventilatoren die Luft aus der Wohnung ins Freie saugen - beispielsweise bei einer Dunstabzugshaube oder einer Klimaanlage, die die Abluft ins Freie blasen. Beim Betrieb der Therme im Sommer - Duschen oder Geschirr abwaschen - müssen unbedingt die Fenster und Türen zu dem Raum geöffnet sein, in dem die Therme montiert ist, betonte Feiler.

Hitze begünstigt Unfälle

Auch hohe Temperaturen begünstigen Kohlenmonoxid-Unfälle. Durch große Hitze kann sich in den Rauchfängen eine Art Luftstoppel bilden. Die Abgase sind im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug und können dadurch nicht mehr abziehen. Daher ist es wichtig, die Gastherme regelmäßig zu warten, den Rauchfang regelmäßig überprüfen zu lassen und beim Einbau neuer Türen oder Fenster den Rauchfangkehrer zu kontaktieren. Dieser muss feststellen, ob die Therme noch ausreichend Verbrennungsluft bekommt.

Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb- und geruchloses Gas. Gelangt es über die Lunge in den Blutkreislauf, bindet es sich - vereinfacht -an die roten Blutkörperchen und verhindert den Sauerstofftransport im Körper. Der Organismus erstickt innerlich. Symptome einer leichten Kohlenstoffmonoxidvergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel und grippeähnliche Symptome. Wenn solche Symptome auftreten, sofort den gefährdeten Bereich verlassen und Rettung und Feuerwehr verständigen.

Kommentare

Roland Mösl

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