FPÖ-Klage wegen Life Ball-Plakat

FPÖ-Familiensprecherin sieht in Transgender-Plakat Verstoß gegen Pornografiegesetz.

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Wien - FPÖ-Klage wegen Life Ball-Plakat © Bild: Lifeball / Juergen Hammerschmid

"Das Transgender-Plakat für den Life Ball überschreitet nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks - über den man vielleicht noch streiten könnte -, sondern offenbar auch die Grenzen des Strafrechts", meinte Kitzmüller, die die Anzeige gemeinsam mit dem Linzer FPÖ-Stadtparteiobmann Detlef Wimmer einbrachte. Unzählige Kinder und Jugendliche würden mit "nackten Tatsachen" zwangsbeglückt, während man sonst - teilweise scheinheilig - über Jugendschutz in Fernsehen und Internet diskutiere. "Diese sittliche Gefährdung samt Irreleitung des Geschlechtstriebes soll umgehend freiwillig entfernt oder sonst durch Staatsanwalt und Gericht geahndet werden", so die beiden FPÖ-Politiker.

Kitzmüller beruft sich auf den Paragraf 2, der besagt, dass pornografische Schrift, Abbildung oder sonstige Darstellung, die "die sittliche oder gesundheitliche Entwicklung jugendlicher Personen durch Reizung der Lüsternheit oder Irreleitung des Geschlechtstriebes zu gefährden, oder einen solchen Film oder Schallträger einer Person unter 16 Jahren gegen Entgelt anbietet oder überlässt" zu bestrafen sei. Des Vergehens machen sich besonders Personen schuldig, die eine solche Abbildung wissentlich "auf eine Art ausstellt, aushängt, anschlägt oder sonst verbreitet, dass dadurch der anstößige Inhalt auch einem größeren Kreis von Personen unter 16 Jahren zugänglich wird" (Paragraf 2b).

Online-Petition gegen Plakat gestartet

Die europäischen Plattform "CitizenGo" hat gegen das Life Ball-Plakat mit einem Transgender-Model eine Online-Petition gestartet. Die in Spanien eingetragene Stiftung will das Bild "nicht stillschweigend hinnehmen" und forderte die Sponsoren des Life Balls zur Distanzierung auf, berichtete die Kathpress. Die Kampagne haben bis Dienstagnachmittag 15.490 Personen online unterstützt.

"Unter dem Vorwand sogenannter 'Provokation' werden Kinder überfordert und Eltern in ihrer Erziehungsfreiheit eingeschränkt", erklärte "CitizenGo". Die Life-Ball-Plakate stellten "aggressive Sujets" dar, durch die "intimste Gefühle von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen massiv verletzt" würden. "Wo bleibt der Jugendschutz oder der Schutz der öffentlichen Ordnung?", meinte die Initiative.

"Für den Inhalt mitverantwortlich" machte "CitizenGO" die zahlreichen Sponsoren des Life Balls, darunter die Stadt Wien, die Kronen Zeitung, Rewe, OMV, Austrian Airlines, ORF und GEWISTA. Mit der Petition werden die Sponsoren aufgefordert, "Verantwortung zu übernehmen und klar Stellung zu beziehen". Die Bekämpfung von HIV/Aids sei ein berechtigtes großes Anliegen, "darf aber nicht als Vorwand für einen ideologischen Feldzug dienen, der auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen ausgetragen wird."

Laut Wiener Jugendanwalt Plakate nicht pornografisch

Bei den umstrittenen Life-Ball Plakaten von David LaChapelle handelt es sich nicht um eine pornografische Darstellung. Davon ist jedenfalls der Wiener Kinder- und Jugendanwalt Anton Schmid überzeugt. Auch eine Gefährdung von Jugendlichen bzw. Kindern sei nicht gegeben, hieß es in einer die APA übermittelten Stellungnahme.

Das Plakat stellt laut Schmid keine Gefährdung im Sinne des Paragrafen 10 des Wiener Jugendschutzgesetzes dar. Auch handle es sich nicht um eine Diskriminierung des Geschlechtes bzw. um eine Darstellung "die Menschenwürde missachtender Sexualität".

Aus psychologischer bzw. pädagogischer Sicht hat der Jugendanwalt mit dem Sujet ebenfalls kein Problem. Denn kleinen Kindern falle dieses nicht sofort auf, auch Traumata würden nicht ausgelöst - höchstens Verwirrung. Eltern könnten das Plakat ihren Kindern erklären, ähnlich wie die Tatsache, dass Conchita Wurst als Frau einen Bart trage.

Kommentare

Pornographie ist sicher ein Blödsinn, aber ein solches Plakat hat trotzdem nichts auf der Strasse verloren !!! Demnächst rennen Nudisten durch die Strasse, weil es ja "normal" ist wie? Irgendwo gibt es einfach Grenzen und die wurden hier überschritten!! Das ganze sicher absichtlich damit der Gerry ins Gerede kommt und gleichzeitig nach Hr. Wurst aufzuzeigen wie ach so "tolerant" wir doch sind !!!

Ein Plakat für den LifeBall sollte doch schon irgendwie mit dem Thema AIDS zu tun haben, oder? Oder geht es bei dieser Homoparty gar nicht um diese Krankheit sondern ist das Thema AIDS für den Lifeball nur ein Deckmantel um dummen Promis das Geld aus der Tasche zu locken?

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a) Wenn dieses Plakat Pornografie darstellen soll, dann will ich bitte nie mehr wieder IRGENDWO Abbildungen von nackten Menschen sehen. Weder in der Autowerbung, noch in Schulbüchern, in Museen usw....
b) Ich habe gerade ein Déjavus: Die Situation erinnert mich an meine Kindheit, als sich die Leute extrem über die Palmers Plakate mit der schönen Unterwäsche aufregten. War auch vollkommen sinnlos.

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c) Erst gestern musste ich in NÖ ein Plakat "erleiden". Vor lauter Schock vergaß ich zu schauen, wofür das überhaut war, aber es musste irgendwas mit Fußball zu tun haben. Ein (älterer) Mann, querliegendes (!) Sixpack, behaarte Brust, gelber Mini-BH, gelb-blonde Perücke.
Das Model auf dem Life Ball Plakat hat einen wunderschönen, trainierten Körper. Was für ein Unterschied!

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c) Erst gestern musste ich in NÖ ein Plakat "erleiden". Leider konnte ich im Vorbeifahren nicht erkennen, wofür es war, es könnte aber etwas mit Fußball zu tun haben. Ein (älterer) Mann mit einem querliegenden (!) Sixpack, behaarte Brust, gelber Mini-BH, gelb-blonde Perücke. Im Bad - jederzeit. Auf einem Plakat?
Das Model auf dem Life Ball Plakat hat einen wunderschönen, trainierten Körper.

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Ups! Gleich zweimal? Einmal hatte ich es doch gelöscht. Sorry!

strizzi49 melden

Hallo - gehts noch? Jetzt ist eine nackte Person schon Pornographie? In welchem Jahrhundert leben diese blauen (braunen) Ewiggestrigen? Gut, dass die jetzt so eine unnötige Aufruhr anzetteln - ein Grund mehr, sie niemals zu wählen!

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Wenigstens der Wiener Jugendanwalt ist in der heutigen Zeit angekommen und beschreibt die Sache als das , was sie ist - harmlos! Und wenn Eltern gegenüber ihren Sprösslingen Erklärungsnotstand haben, sollten sie sich psychologisch beraten lassen, denn dann haben sie auch andere Defizite gegenüber ihren Kindern!

seidenstraße

nackheit als solche wird nicht als pornographie geahndet, es dürfte ja sonst kein fkk wesen geben (natürlich auch nacktheit von hermaphroditen oder transgender-verterterinnen). maximal öffentliches ärgernis mag sie erregen. würde das befummeln einer person (oder mehr) ausgestellt sein oder wäre ein penis in imponierhaltung zu sehen, sähe die sache natülich anders aus. so aber...

Im Jahr 2014!!! ist ein nackter Körper ein Verstoß gegen das Pornografiegesetz? Wir werden immer mehr zu einer Lachnummer!
Haben diese Leute wirklich keine Ahnung was bereits 12 jährige für Filme auf ihren Smartphone haben?

PS: die gute Abgeordnete hätte vielleicht besser ihr Studium beenden sollen (aber dazu fehlte ihr wahrscheinlich der "biss"), denn dann hätte sie das Wissen, dass eine solche Klage keine Aussicht auf Erfolg hat. Ich kann ihr da nur die ARS-Seminare empfehlen, vorallem hinsichtlich Verfassungsrecht und Strafrecht, allerdings diese ohne Studienabschluss zu besuchen ist auch wieder peinlich...naja...da rennt die gute Abgeordnete offensichtlich im Kreis...aber sonst...ich muss echt sagen..."BEEINDRUCKENDER" Lebenslauf :-)

Die Frau Kitzmüller...liegt es an ihrem Namen, dass sein Problem damit hat oder an ihrem Werdegang...finde es ja peinlich, dass sie sicht traut anzugeben, sie hätte Rechtswissenschaften studiert...aber offensichtlich nicht fertig...

Bei aller Freizügigkeit, aber ist ein solches Plakat denn nötig. Es gäbe sicher schönere Werbung für den Life - Ball.

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