Wien ehrte Toni Polster und Markus Spiegel

Großes Goldenes Verdienstzeichen für Falco-Produzenten und Stürmer-Legende

In Sachen Großes Goldenes Verdienstzeichen der Stadt Wien steht es zwischen Markus Spiegel und Toni Polster nun unentschieden - da beide am heutigen Donnerstag ein solches aus den Händen von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny in Empfang nehmen durften.

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"Servus mei schena Bua" - Mit dieser dem Vernehmen nach von Toni Polster gern verwendeten Begrüßungsformel eröffnete Hans Huber seine Laudatio. Der ehemalige ORF-Sportchef verwies auf die Rekorde des einstigen Profifußballers und nunmehrigen Trainers (Wiener Viktoria), also etwa die 44 Treffer, die er für das Nationalteam erzielte. Das ist bis heute Rekord. Auch der Gewinn des Goldenen Schuhs für den besten europäischen Torschützen 1987 blieb nicht unerwähnt - was auch für die Auslandsstationen des Ausnahmestürmers galt, der etwa in Sevilla, in Turin und in Köln engagiert war.

"Immer wieder blies ihm ein heftiger Wind entgegen", gedachte Huber auch der Kritik, der Polster an manchen Stationen seiner Karriere ausgesetzt war. Die wurde als ungerechtfertigt zurückgewiesen: "Weil zu wenig Laufarbeit bedeutet bei Toni viele Tore." Dass der 1964 in Wien geborene Ballesterer auch als Musiker Erfolge erzielen konnte, wurde ebenfalls betont. Hingewiesen wurde etwa auf den Klassiker "Toni, lass es Polstern", einst eingesungen mit den Fabulösen Thekenschlampen.

Musik spielte auch im Leben von Markus Spiegel eine nicht unbeträchtliche Rolle. Das diesbezügliche Lebenswerk wurde - von den Laudatoren Thomas Rabitsch und Walter Gröbchen - nicht nur in Worten gewürdigt. Auch ein Medley der größten Hits, die der Gründer des Independent-Labels GiG-Records zu verantworten hatte, wurde eingespielt. Von ihm entdeckte oder geförderte Austrogrößen wie Drahdiwaberl, Stefanie Werger, Hansi Lang, Klaus Prünster, DÖF ("Codo"), Lukas Resetarits und natürlich der ehemalige Drahidwaberl-Bassist Falco, dem Spiegel letztendlich eine Soloweltkarriere ermöglichte, erschallten dabei im altehrwürdigen Stadtsenatssitzungssaal.

Polster bedankte sich bei seiner Familie und den Weggefährten. Erfolg, so versicherte er dabei, sei ein Puzzle, bei dem alle Teile zusammenpassen müssten. Zu jenen, die ihm persönlich heute gratulierten, gehörten übrigens prominente Ex-Kollegen: Andi Herzog und Herbert Prohaska. Markus Spiegel zog in seiner Dankesrede kurz Bilanz: "Ich bin ein kleiner Pensionist, Luxusgüter habe ich keine, aber: Alles, was ich produzieren wollte, habe ich produziert."

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