Eine Frage, die sich längst nicht mehr nur die Göstlinger stellen. An den Durchschnittswerten gemessen, war der Juli in Österreich so heiß wie niemals zuvor - in Wien lagen die mittleren Tagestemperaturen teilweise sogar bis zu sechs Grad über dem 30-Jahres-Schnitt. "Während wir im 19. Jahrhundert noch an rund zehn Tagen pro Jahr über 30 Grad Celsius hatten, liegen wir seit Mitte der 90er Jahre bereits bei 20 Tagen. Heuer setzt sich dieser Trend eindrucksvoll fort. Langfristig gesehen deutet das natürlich auf einen Klimawandel hin", erklärt Wetterexperte Ernest Rudel von der Zentralanstalt für Meteorologie. "Wir befinden uns schon seit vielen Jahren in einer Phase der globalen Erwärmung, die auch regionale Auswirkungen hat", bestätigt die populäre Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, "extreme Wettersituationen wie jene der letzten Wochen treten darum viel häufiger auf als früher."
Das muss aber nicht unbedingt bedeuten, dass uns in Österreich künftig nur Sonnenschein ins Haus steht: Denn so genannte Genua-Tiefs, die kalte Luft nach Mitteleuropa transportieren und sich über dem Golf von Genua verstärken, scheinen ebenfalls zuzunehmen. Wie dies auch in der ersten Augustwoche der Fall war, sind solche stationären Tiefdruckgebiete oft potenzielle Auslöser für Hochwasserlagen in Österreich. Kromp-Kolb: "Wir untersuchen momentan, woran die scheinbare Häufung dieser Genua-Tiefs liegen kann." Und: "Anfang August hatten die vom Hochwasser betroffenen Gebiete eigentlich sogar Glück im Unglück, denn wären die Niederschläge nicht mit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen einhergegangen, hätte es sicher auch in höheren Lagen verstärkt geregnet."
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