Wer bietet mehr? FORMAT über Fringe Benefits, kleine Zuckerl für Arbeitnehmer

AUA-Mitarbeiter können günstig um die Welt fliegen McDonalds: Außer Gratis-Menüs auch Gratis-Urlaub

Im Kampf um die besten Talente und motivierte Mitarbeiter setzen Unternehmen immer mehr auf Zusatzleistungen abseits des Gehalts. FORMAT zeigt, welche Fringe Benefits geboten werden.

Sollte sich AUA-Vorstand Josef Burger entschließen, die Weihnachtszeit im sonnigen Australien zu verbringen, ist der Preis für das Flugticket kein Thema. Und das nicht bloß wegen seines beachtlichen Salärs. Den Manager kostet der Trip gerade einmal 250 Euro. Und das - wohlgemerkt - in der Business-Class. Doch dieser Diskontpreis ist keineswegs ein Privileg der obersten Chargen der heimische Airline. Das Reisen mit dem eigenen Arbeitgeber ist für alle AUA-Mitarbeiter ein Schnäppchen - sofern es kurz vor Abflug noch freie Plätze gibt. Das Signal an die Belegschaft: Bei der AUA zu arbeiten ist etwas Besonderes.

Die heimische Fluglinie ist nicht das einzige Unternehmen, das seine Mitarbeiter neben dem regulären Gehalt mit Sachbezügen oder anderen Vorteilen - im Fachjargon Fringe Benefits - verwöhnt. Nur Bares ist Wahres - dieses Motto gilt in modernen Konzernen längst nicht mehr. Freilich ist es nicht reiner Altruismus, der Firmen dazu veranlasst, ihren Mitarbeitern besondere Vorteile einzuräumen. "Fringe Benefits werden vor allem zur Motivation von Angestellten eingesetzt und stellen eine Art Wertschätzung dar. Das entstandene Arbeitsleid soll dadurch verringert werden", erklärt Franz Hill von der Personalberatungsfirma Hill & Woltron. Ein weiterer Vorteil von Sachbezügen besteht darin, dass sie steuerlich häufig günstiger sind als mehr Cash. Das gilt etwa für Dienstwohnungen, insbesondere aber auch für den nach wie vor populärsten Fringe Benefit, den Dienstwagen, der auch ein wesentliches Statussymbol darstellt. Günther Tengel vom Personalberater Jenewein & Partner: "Während die Dienstvertragsverhandlungen rund eine viertel Stunde dauern, kann die Einigung über die Ausstattung des Firmen-Pkws oft mehrere Tage in Anspruch nehmen."

"Schlechtes Bild, wenn Unternehmen keine Nebenleistungen haben"
Zu den gängigsten Anreizen, die für die meisten fast schon selbstverständlich sind, gehören ein vergünstigtes Mittagessen, Gratisgetränke, Zusatzversicherungen, vergünstigte Anreisemöglichkeiten, Geburtstags-und Jubiläumsgeschenke sowie Weihnachtsfeiern. "Es gehört sich einfach, den Angestellten solche Benefits bereitzustellen. Es wird ein schlechtes Bild erzeugt, wenn ein Unternehmen keine Nebenleistungen hat", warnt Jenewein-Experte Tengel.

Zumeist beziehen sich die Firmenzuckerln auf eigene Produkte. So kann sich das Personal der Firma Ankerbrot sein täglich Brot gratis mit nachhause nehmen, McDonald's-Mitarbeiter bekommen jeden Tag ihr kostenloses Burger-Menü, und die Firma Manner versüßt ihren Beschäftigten das Leben mit einem 4-kg-Monatsvorrat an hauseigenen Naschereien. Das hat die Asfinag zwar nicht zu bieten, dafür fährt ihre Belegschaft auf der Brenner-, der Tauern-sowie der Pyhrnautobahn und durch den Arlberg-Tunnel gratis, und Angestellte des Verkehrsbüros können um 19 Euro in den Stadthotels der Gruppe nächtigen.

ÖBB-Mitarbeiter erholen sich in billigen Schrebergarten
Doch es gibt auch ganz ungewöhnliche Goodies: So bietet die ÖBB ihren Mitarbeitern neben freier Fahrt auf ihrem Schienennetz idyllische Schrebergärten zu extrem niedriger Miete an. Der oberösterreichische Faserkonzern Lenzing AG verfügt über einen eigenen Strand am Attersee - exklusiv für Mitarbeiter. PwC legt besonderen Wert auf gute Kleidung und hat einen hauseigenen Putzereiservice. Besonders gängig sind Fitness-und Gesundheitsangebote. Auch das nicht ganz uneigennützig: Schließlich sind durchtrainierte Mitarbeiter leistungsfähiger und weniger häufig in Krankenstand.

Der Trend geht derzeit zu einer Flexibilisierung dieser betrieblichen Nebenleistungen, denn nicht jeder kann alles brauchen, was ihm so angeboten wird. Stark im Kommen ist daher das so genannte Cafeteria-Modell. Hier können die Beschäftigten ihre Zusatzleistungen aus einem breiten Angebot selbst wählen und beliebig zusammenstellen.

Immer wichtiger werden auch Goodies, die die Kombination von Karriere und Familie ermöglichen. So verfügen die großen Konzerne meist über Betriebskindergärten. Darüber hinaus zahlen einige Unternehmen wie etwa L'Oréal, Swarovski und Raiffeisen einen Geburtenzuschuss zwischen 100 und 365 Euro. Swarovski legt sogar noch eins drauf und gibt jedem Kind bis 15 ein wöchentliches Taschengeld von 15 Euro - wegen der Geringfügigkeitsgrenze bleibt dieser Betrag sogar steuerfrei.

Die ganze Story lesen Sie im aktuellen FORMAT!