Wenn weiße Pracht für Dach zu schwer wird:
Neuschnee und Plusgrade bedeuten Gefahr

Ist der Schnee "gesetzt", steigt das sein Gewicht Nassschnee mit bis zu 600 Kilo pro Kubikmeter

Wenn weiße Pracht für Dach zu schwer wird:
Neuschnee und Plusgrade bedeuten Gefahr

Mit allerlei Messgeräten "bewaffnet" war am Mittwoch Karl Gabl, Leiter der ZAMG-Wetterdienststelle Innsbruck, im Stadtgebiet und am Flughafen unterwegs, um die unterschiedlichen Schneedichten zu eruieren. "Wir halten derzeit am Flugfeld bei rund 100 Kilo pro Kubikmeter, in der Stadt bei 170 Kilo", so Gabl zur APA.

Allen "Dachbesitzern" riet der Schnee-Experte: "Es wäre sinnvoll, wenn sich die Leute heute vergewissern, wie viel auf ihren Dächern liegt. Sie sollten grundsätzlich wissen, was das jeweilige Dach aushält." Außerdem empfahl Gabl, Niederschläge und Temperatur regelmäßig zu beobachten.

Im Lawinenhandbuch ist zu lesen: "Schnee von null Grad Temperatur enthält in seinen Poren freies, flüssiges Wasser, das bis zu 25 Prozent der Schneemasse ausmachen kann. Kalter Schnee mit weniger als null Grad enthält kein flüssiges Wasser." Und weiter: "Das Wasser zwischen den Körnern wirkt wie ein Schmiermittel, so dass diese leichter beweglich werden. Die Verformbarkeit des Schnees nimmt damit zu, seine Festigkeit ab."

Die Unterschiede der Schneebeschaffenheit können enorm sein: Während für Pulverschnee eine Dichte mit 30 bis 60 Kilo pro Kubikmeter und für Neuschnee 50 bis 100 Kilo angegeben werden, kann ein Kubikmeter feuchter Pappschnee bereits 200 Kilo wiegen. Abgelagerter Lawinenschnee in der selben Größe bringt bis zu 800 Kilo auf die Waage. Zum Vergleich: Ein Kubikmeter porenfreies Eis wiegt 917 Kilo.
(apa)