Wenn das Geld vorn und hinten nicht reicht:
Immer mehr kommen mit Gehalt nicht aus

350.000 Beschäftigte müssen um Existenz kämpfen Hohe Lohnzufriedenheit bei Verwaltung & Unterricht

Zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben: Immer mehr Österreicher haben Schwierigkeiten, von ihrem Gehalt zu leben. Bereits 350.000 Menschen können trotz regelmäßigen Einkommens ihre Rechnungen nicht bezahlen. Besonders gefährdet sind Frauen unter 25, Arbeiter und Migranten. Doch die berufliche Unzufriedenheit wird zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem: Schon fast jeder Zweite ist mit der Höhe seines Verdiensts unglücklich.

Wenn das Geld vorn und hinten nicht reicht:
Immer mehr kommen mit Gehalt nicht aus © Bild: Corbis

Laut dem von Arbeiterkammer OÖ und den Instituten IFES und SORA erhobenen Arbeitsklima-Index ist es um die Zufriedenheit der in Österreich Beschäftigten nicht besonders gut bestellt. 10 Prozent der Beschäftigten in Österreich kommen mit dem, was sie verdienen, nicht aus. Das sind mit 350.000 Personen um 38 Prozent mehr als noch vor 10 Jahren. Damals waren es 256.000 Menschen, die ohne Nebeneinkünfte nicht leben konnten. Frauen sind besonders häufig betroffen - 12 Prozent kommen gar nicht mit ihrem Lohn aus, 42 Prozent nur knapp.

Ähnlich stark betroffen sind Arbeiter und Migranten - von ihnen kommen jeweils 15 Prozent nicht mit ihrem Lohn aus. Bei freien Dienstnehmern beläuft sich der Anteil auf 12 Prozent. Die Hälfte der Arbeitnehmer kann dagegen "sehr gut" oder "vollkommen ausreichend" vom eigenen Lohn leben. Jedoch ist auch dieser Anteil rückläufig - 2000 lag er noch bei 55 Prozent.

Zufriedenheit sinkt
Immer weniger Beschäftigte sind mit der Höhe ihres Einkommens zufrieden. Im ersten Halbjahr 2010 waren 58 Prozent mit ihrer Entlohnung einverstanden, um 12 Prozent weniger als 2000 (65 Prozent). Am zufriedensten sind Mitarbeiter in der Verwaltung (71 Prozent) und Beschäftigte im Unterrichtssektor (68 Prozent). Am wenigsten zufrieden sind Leiharbeiter (27 Prozent), freie Dienstnehmer (42 Prozent), Arbeiter (47 Prozent) und Beschäftigte im Handel (56 Prozent).

Ältere Dienstnehmer sind häufiger mit der Einkommenshöhe zufrieden als junge. Über 46-Jährigen passt der Lohn zu 62 Prozent, unter 25-Jährigen zu 50 Prozent. Geringere Unterschiede gibt es zwischen Männern und Frauen: 59 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen sind mit ihrer Entlohnung einverstanden. In den Führungsetagen ist die Diskrepanz größer: 72 Prozent der Führungskräfte insgesamt passt das Gehalt - Männern zu 75, Frauen zu 67 Prozent.

(apa/red)

Kommentare

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lohn auskommen Wie kann es gehen wenn man eusgibt was man nicht einnimmt.
Es solte logisch sein,dass man sich nach der Decke zu strecken hat.
Wenn das befolgt wird,kann es keine Probleme geben.
Gehen Sie auf die Straße,schauen Sie wer da nicht telefoniert.
Allein nur das.Wer bezahlt das alles.
Nicht weinen :Denken.
Nur konsumieren ohne Hirn ist zu wenig

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Re: lohn auskommen Klingt gut, ist aber ziemlich schwer umzusetzen in einer Konsumgesellschft wie der unsrigen, die sich frei nach dem Motto: "Ich HABE also bin ich...und wenn ich weniger habe, dann bin ich weniger" präsentiert. Das gelingt zum einen nur zufriedenen Menschen und zum anderen sehr selbstbewußten Menschen, die keinen Wert darauf legen, was andere über sie denken mögen. Alle anderen müssen sich zwangsläufig mit dem (Konsum-) Rädchen drehen, um sich selbst in den Augen der anderen zu beweisen...aber das belebt die Wirtschaft;-))

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Hauptverlierer der Globalisierung ist der europäische Produzent Überprüfen wir doch unseren Wäscheschrank, die Spielzeuge unserer Kinder oder alle elektrischen Geräte in unserem Haushalt - was kommt davon noch aus Europa? Billigprodukte aus Fernost machen eine Produktion in Europa unmöglich. Natürlich ist jeder Arbeiter unterbezahlt, für das Geld das der Konsument für Industrieprodukte heute bezahlt ist ein europäischer Arbeiter allerdings unfinanzierbar teuer. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern als man für einen Schwarz-Weiss-Fernseher zwei Monatseinkommen bezahlen musste. Diese Fernseher wurden allerdings noch in Österreich produziert. Fördern wir halt weitere chinesische und indische Industriearbeitsplätze und wir arbeiten alle nur mehr im öffentl. Dienst, Sozial- und Pflegebereich. Und mit welchen Steuergeldern wollen wir das bezahlen?

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Vernichtung der Zukunftsindustrie Wir haben zugunsten der alten Industrie die Zukunft vernichtet.

1994 hat Simson erste Elektroroller vorgestellt. 10 Jahre technischer Vorsprung auf die Chinesen, keinerlei politische Unterstützung, Simson ging in Konkurs, China baut 130 Millionen Elektroroller

1995 stellte eine deutsche Forschungsfirma bei VW und Mercedes erste Lithiumakkus für Antriebszwecke vor. Beide Firmen sagten "Das Elektroauto kommt nie, das Öl ist billig und ewig", beide haben heute Kooperationsabkommen mit BYD in China.

In der DDR wußte man schon 1979 Aufgrund der wirtschaftlichen Situation ist eine Revolution zwischen 1990 und 2000 unausweichlich. Überzeugte Kommunisten haben für diesen Fall georgt, daß die Revolution unblutig verläuft, damit der Kommunismus nicht endgültig diskreditiert wird.

Bei unseren Politikern ist sowas leider nicht zu erwarten. Bei denen ist ein blutiger Kampf um den Machterhalt zu befürchten.

Ich habe 3 Stunden mit einem EU Abgeordneten diskutiert und genau den Starrsinn, die Indokrtination angetroffen, die man 1985 von einem Ostblockpolitiker erwartet hat.

Ehrlich????? wieso ist denn hier jemand verwundert?? wenn ich hochrechne, kann sich diese rechnung nicht mehr ausgehen! alleine die fleischverteuerung von 40 % und die kollektivvertraglichen bruttolohnerhöhungen, diese rechnung kann jeder erstklasser ausrechnen, das KANN sich niemals mehr ausgehen! ich gebe da meinem vorredner vollkommen recht, der zusammenbruch ist vorprogrammiert, wenn sich nicht schnell was in diesem system ändert. aber eines beruhigt mich, denn wenn der arbeiter nicht mehr zu seinem arbeitsplatz fahren kann, weil der benzin so teuer ist, dann kann der firmeninhaber auch zusperren. wir sind nicht nur das "land der korruption" sondern mittlerweile auch ein land in dem die leistung des arbeitervolkes nicht mehr honoriert wird. mache brav überstunden, dafür zahle brav mehr steuern.

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Dieses System muß zu Fall gebracht werden Ein Steuersystem zum Menschen sparen. Extrem hohe Abgaben auf menschliche Arbeit verursacht Arbeitslosigkeit und so geringe Löhne, daß man davon nicht Leben kann.

Dieses wahnwitzige entartete System muß zu Fall gebracht werden. Umbau des Steuersystems hin zu Ressourcenbesteuerung, Abbau der Steuern und Abgaben für menschliche Arbeit.

Vielleicht bricht es früher zusammen, aber das Ablaufdatum für dieses unmenschliche Regime ist die nächste Ölkrise.

Ich habe gerade am 1. September in China bei einer wichtigen Konferenz einen Vortrag zu diesem Thema gehalten.

http://politik.pege.org/2010-china/premiere.htm

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Re: Dieses System muß zu Fall gebracht werden genau. peace

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