Wenig Chefinnen: Wo
Österreich im EU-Schnitt liegt

AK: Anteil von Frauen in Geschäftsführung oder Vorstand weiter niedrig

Die Geschäftsführungen der 200 umsatzstärksten Unternehmen in Österreich sowie in börsennotierten Konzernen bleiben in Männerhand, ergab der "Frauen.Management.Report" der Arbeiterkammer (AK). Etwas besser, aber dennoch verbesserungswürdig sei die Lage in Aufsichtsratsgremien. Im EU-Vergleich schneidet Österreich trotzdem schlecht ab.

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Frauen im Job © Bild: iStock

Der Frauenanteil in der Geschäftsführung der 200 umsatzstärksten Unternehmen liegt derzeit bei 7,2 Prozent. Auch börsennotierte Firmen bleiben eine Männerbastion. Nur in sieben von ihnen ist überhaupt ein weibliches Vorstandsmitglied bestellt, so die AK. Jedes vierte der 200 größten Unternehmen kommt in Geschäftsführung und Aufsichtsrat gänzlich ohne Frauen aus.

Nur fünf Frauen als Vorstandsvorsitzende

In allen untersuchten Unternehmen sind nur fünf Frauen als Vorstandsvorsitzende (CEO) oder alleinige Geschäftsführerin tätig, und zwar Sabine Herlitschka (Infineon AG), Tatjana Oppitz (IBM GmbH), Herta Stockbauer (BKS Bank AG), Karin Trimmel (Gurktaler AG) und seit 1. Jänner Elisabeth Stadler bei der Vienna Insurance Group AG.

Etwas besser sieht es in Kontrollgremien aus. In den Top-200-Unternehmen beträgt der Frauenanteil dort 17,7 Prozent. Auch in börsennotierten Unternehmen macht der Satz mittlerweile 17,4 Prozent aus. Im Europa-Vergleich schneidet Österreich aber nach wie vor unterdurchschnittlich ab. EU-weit hat die Kommission einen Schnitt von 21 Prozent erhoben, für Österreich sind es 18 Prozent. Angeführt wird das Ranking von Island (44 Prozent) und Norwegen (36 Prozent). Frankreich liegt bei 33 Prozent, Deutschland bei 25 Prozent.

Geschlechterquote gefordert

Die Arbeiterkammer fordert einmal mehr die Einführung einer Geschlechterquote von 40 Prozent bei der Besetzung von Aufsichtsratsmandaten.

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