Töten ist keine Lösung

von Welttierschutztag - Töten ist keine Lösung © Bild: News/Ian Ehm

Der 4. Oktober ist global als Welttierschutztag anerkannt. Der deutschjüdische Kynologe Heinrich Zimmermann hatte sich Zeit seines Lebens für den Schutz von Tieren eingesetzt. Anno 1931 hatte er es geschafft: Bei einer internationalen Tierschutzkonferenz in Florenz wurde der 4. Oktober, der Namenstag von Franz von Assisi, als Welttierschutztag anerkannt. Elf Jahre später war Zimmermann tot, ermordet von den Nationalsozialisten.

Das ist heute vielfach in Vergessenheit geraten. Ebenso, dass Tierschutz mehr ist als Veganismus, als gegen Tierversuche, Massentierhaltung, kurzum: gegen alles zu sein, was einem Tier Leid zufügt.

Nicht selten werden auch Tierfreunde zu deren Feinden, vor allem, wenn es um sogenannte "Schädlinge" im Garten geht. Da werden passionierte Hobbygärtner oft zu unreflektierten Tätern. Die Opfer sind die Kleinsten, die ob ihres Aussehens und ihrer Natur keine Fürsprecher finden.

Fanatische Gartenpfleger rauben mit ihrem geschniegelten Rasen vielen Spezies, etwa Mäusen und Insekten, den Lebensraum und schaffen damit eine ideale Welt für ebenjene Arten, die sie als Schädlinge bekämpfen. Vor allem Schnecken, denn die finden auf einem glatten Rasen, in sorgsam angelegten Gemüse- und Blumenbeeten den idealen Lebensraum. Für viele Gärtner ist es übliche Praxis, diese Eindringlinge mit der Gartenschere zu zerschneiden und im Müll zu entsorgen. Dass diese Tiere, auch wenn sie nur über ein wenig ausgeprägtes Nervensystem verfügen, Schmerz empfinden, wird dabei nicht bedacht.

"Patentrezept gegen Schnecken gibt es keines", erklärt Tierarzt Hans Frey von der Station Haringsee für schutzbedürftige Wildtiere. Töten, auf welche Art auch immer, ist keine Lösung. Denn Schnecken, auch die vor vielen Jahren eingeschleppten andalusischen Wegschnecken, sind Teile eines natürlichen Wirkungsgefüges. Eine Möglichkeit ist, die Tiere zu sammeln und in der Natur freizulassen. Oft werden Laufenten im Garten eingesetzt, die Schnecken verzehren. Doch deren Haltung ist sehr aufwendig. Am besten schafft man einen natürlichen Garten, setzt heimische Hecken und häuft gefallenes Laub unter Sträuchern an. "Dort finden Igel und Spitzmäuse ein optimales Zuhause. Sie sind natürliche und damit die effizientesten Feinde der Schnecken", erklärt Frey.

Tierschutz ist eben mehr, als Vegetarier zu sein.

Mehr zu Schnecken im Garten: www.bio-gaertner.de

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